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Wandel aber nicht immer Gentrifizierung

Haus-auto-250Von überall tönt es her „Moabit wird gentrifiziert“. Reiche kommen und kaufen Wohnungen. Mieten steigen und verdrängen diejenigen, die auf niedrige Mieten angewiesen sind.

Das sogenannte Sternenhaus vermarktet von Ziegert Immobilien in der Stephanstraße 61 gehört laut Artikel von MoabitOnline auch dazu.

Nun haben wir vor Weihnachten die neuen Bewohner im frisch renovierten Haus besucht und immerhin acht der neuen Parteien angetroffen. Mit ein paar Willkommenstüten gefüllt mit Informationen zu Bürste e.V., einer LiesSte, etwas Informationsmaterial zu Moabit und etwas Weihnachtlichem, einem Granatapfel und Schokolade mit Gebrannte-Mandel-Geschmack ausgestattet, machten wir uns auf um Willkommen zu sagen. Schon an der Haustür wären wir fast gescheitert, weil ein neues Haus ja verschlossen ist, und die Tür und Sprechanlage ja noch neu und mit einfachen Mitteln nicht zu überlisten sind. Wir hatten Glück, jemand kam heraus und erlaubte uns freundlich unsere Mission fortzusetzen.

Tuer-aus_slb-250Die Überraschung, mit der wir selbst nicht gerechnet hätten: sieben von acht der neuen Bewohner wohnten bereits vorher in Moabit und haben sich entschlossen in Moabit eine Wohnung zu erwerben und Miete gegen Zins zu tauschen. Es sind vor allem Familien mit Kindern und Paare, die in Moabit bleiben wollen und für die der Erwerb einer Eigentumswohnung ein klares „Ja“ für Moabit bedeutet.

Es wird häufig diskutiert, dass bildungsnahe Schichten die Stadtteile im Zentrum verlassen und in die Peripherie ziehen, wenn die Kinder schulpflichtig werden. Das Angebot Eigentum zu erwerben könnte aber auch ein Argument sein zu bleiben und die Schulfrage anders als durch Flucht zu lösen.

Der plumpe Schrei „Wandel sei Gefahr allein und nicht auch Chance“ scheint zumindest an dieser Stelle nicht das allgemeine Vorurteil zu bestätigen, dass uns Fremde unsere Stadt entreißen.

Zuerst erschienen in der LiesSte, Zeitung für den Stephankiez, Nr. 22, Sommer 2013

11 Kommentare auf "Wandel aber nicht immer Gentrifizierung"

  1. 1
    Maike says:

    Der Artikel bringt hier zwei Dinge durcheinander:

    1. Langjährig in Moabit ansässig sein.
    2. Reichtum bzw. Armut.

    Beides hat überhaupt nichts miteinander zu tun, außer statistisch. Statistisch gesehen bekommen nämlich etwa ein Viertel (1) bis ein Drittel (2) aller Moabiterinnen und Moabiter sogenannte Transferleistungen, d.h. ALG II, Grundsicherung o.ä.. Das heißt übrigens weder, dass sie arbeitsfähig wären – ein großer Teil aller Empfänger von ALG II sind Kinder, und in Berlin lebt jedes dritte Kind von „Hartz IV“! (3) -, noch, dass sie nicht arbeiten (ein großer Teil aller ALG II Empfänger sind „Aufstocker“, d.h. bekommen für ihre Arbeit einen Lohn, von dem man nicht leben kann (4). Und alteingesessen sind natürlich auch viele alte und kranke Menschen, deren Rente zum Leben nicht reicht und die „Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung“ (5) bekommen. All diesen und anderen armen Menschen, die sich die steigenden Mieten in Moabit nicht mehr leisten können – vgl. dazu die Auswertung der Wohnungsangebote in Tiergarten von Andrej Holm (6), die zeigt, dass der Anteil an Wohnungen in Tiergarten, die unterhalb der Bemessungsgrenze für die „Kosten der Unterkunft“ bei ALG II, Hilfe zum Lebensunterhalt (7) u.ä. Transferleistungen liegt, von einem Anteil von 49,3% im Jahr 2007 auf 19,8% im Jahr 2011 gesunken ist (berlinweit lag er 2011 immer noch bei 27,5%) – nützt es rein gar nichts, wenn die Leute, die Eigentumswohnungen in Moabit kaufen, auch schon früher in Moabit gewohnt haben.

    Es ist zwar interessant, dass Moabiterinnen und Moabiter gern hierbleiben, auch wenn sie Geld haben oder zu welchem gekommen sind. Aber bei dem Begriff „Gentrifizierung“ geht es vor allem um die Vertreibung der ärmeren Bevölkerung aus einem Stadtteil.

    Nebenbei: Ich frage mich, wann endlich Bundestagsabgeordnete in „Diätenempfänger“ umbenannt werden und „Unternehmer“, die Angestellte beschäftigen, zusammen mit Aktionären vielleicht in „Mehrwertempfänger“. Deshalb: Sorry für die Verwendung der manipulativen Sprache in Bezug auf „Transferleistungsempfänger“.

    Quellenangaben:
    ——————-
    (1) http://www.quartiersmanagement-berlin.de/Moabit-Ost.2934.0.html
    (2) http://www.moabit-ost.de/Gebiet.776.0.html
    (3) http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article110090474/In-Berlin-lebt-mehr-als-jedes-dritte-Kind-in-Armut.html
    (4) http://de.wikipedia.org/wiki/Working_Poor
    (5) http://de.wikipedia.org/wiki/Grundsicherung_im_Alter_und_bei_Erwerbsminderung
    (6) http://gentrificationblog.wordpress.com/2012/06/13/berlin-dustere-aussichten-im-schatten-der-aufwertung/
    (7) http://de.wikipedia.org/wiki/Hilfe_zum_Lebensunterhalt

  2. 2
    Moabiter Jung says:

    Schade, dass dieser Artikel, der sich ließt wie von einem Quartiersmanagement oder einer Immobilienwerbeagentur geschrieben, Gentrifizierungskritik aufs Ressentiment gegen „Zugezogene“ reduziert und die soziale Frage ausklammert. Fakt ist, die, die materiell schlechter gestellten, müssen ihren Wohnort wechseln und werden an den Rand gedrängt. Damit scheint der Autor den Gentrifizierungszusammenhang einfach nicht verstanden zu haben. Absicht?

  3. 3
    J. says:

    Dieses Haus ist, so glaube ich, ja davon ausgenommen-> aber was passiert mit den Mietern die raus müssen, damit Platz für die neuen Hausherren ist? Muss ich Ziegert jetzt danken,dass sie mir den Weg gewiesen haben? Oder werden die Käufer meiner ehemaligen Mietwohnung mir aus Dankbarkeit einen Granatapfel und Schokolade überreichen? Ich muss mich doch sehr über diesen Artikel wundern…

  4. 4
    Werner E. says:

    Guter Artikel. Ich kann diese unsägliche Vertreibungsdebatte nicht mehr hören. Ich freue mich über steigende Kaufkraft und bildungsnahe Schichten im Stadtteil. Und auch das steigende Mietniveau im Stadtteil begreife ich durchaus als Chance. Vielleicht wird es dann eines Tages sogar möglich sein,durch eine Parkanlage zu laufen und dabei nicht schon am Vormittag über betrunkene Transferempfänger zu stolpern.

  5. 5
    KH Moabit-Ost says:

    @ lieber Moabiter Jung – in diesem Zusammenhang bleibt zu erwähnen, dass hier auch jemand die Idee von Quartiersmanagement noch nicht soo richtig verstanden hat. Darf ich mal aufklären 😀 _ Die Grundidee fußt hierbei auf der Verbesserung der Lebensbedingungen in einem Quartier durch die AnwohnerInnen. Für die Umsetzung werden Projektmittel zur Verfügung gestellt, die diese Aktivitäten auf finanzielle Füße stellen sollen. Dies beinhaltet sowohl die bessere Ausstattung von Schulen wie auch die Unterstützung von Mieter- und Anwohnerinitiativen, die sich z.B. mit Gentrifzierung auseinandersetzen und/oder sich als Nachbarn zusammentun, um etwas zu bewirken etc. Die Frage, ab wann ein Gebiet gefördert wird, ist abhängig von bestimmten Zahlen, wie Anteil ALGII-Empfänger, Schulabbrecher etc. – Es wird dann zum QM-Gebiet, wenn hier viele Menschen leben, auf die das zutrifft. D.h. “Reiche” werden nicht gefördert. Quartiersmanagement ist also keine Vermittlungsagentur oder Kontroletti für Wohnraum o.ä. und die soziale Frage wird hier mehr denn je aufgegriffen. Es wäre wünschenswert, sich mehr mit Inhalten zu beschäftigen, bevor man falsche Feindbiler aufbaut.

    In Bezug auf den Artikel stimme ich Dir zu. Für mich ist die Kernaussage auch lediglich, dass sich nun Familien mit Kindern Wohnraum angeschafft haben, die die aufwändige Sanierung bezahlen können, Kreditwürdig sind und daher auch durch ihren Eigentumserwerb anderen, weniger vermögenden Familen (mit oder ohne Kind), der Zugang zu einer bezahlbaren Mietwohnung, zumindest in diesem Haus, nicht mehr möglich ist. Von daher findet hier in der Tat ein Verdrängungsprozess statt. Tja…und nu?

  6. 6
    Stephan La Barré says:

    1. das Haus war vorher jahrelang unbewohnbar, Fassadenteile vielen gelegentlich herab
    2. die Sanierung war sehr aufwendig und damit die Kosten hoch (das Vorderhaus wurde z.B. komplett entkernt und alle Decken erneuert)
    3. Hohe Kosten verursachen hohe Preise – auch wenn manch einer das nicht wahrhaben möchte
    4. es ist neuer Wohnraum entstanden, zahlreiche neue Wohnungen, der zum Teil von MoabiterInnen erworben wurde, – auch eine Perspektive ein legitimer Bedarf von Alteinwohnern Moabits – es gibt ja nicht nur die Suche nach vornehmlich preiswertem Wohnraum, sondern auch nach Wohnraum mit anderen Qualitäten – wollen wir diese Moabiter denn vertreiben und die Häuser verfallen lassen, die für 5-6 Euromieten nicht sanierbar sind?
    5. die Erwerber haben anderen Wohnraum – ihre Wohnungen in Moabit frei gemacht – wir wissen nicht zu welchen Preisen die Wohnungen weitervermietet wurden, aber es sind Mietgelegenheiten für andere neu entstanden – also auch keine Gentrifizierung durch dieses Objekt
    6. Wer sich mit dem Thema und diesem Haus im Detail befasst wird sehen, daß dieses Haus sich nicht für die Gentrifizierungsdebatte eignet, außer als gutes Beispiel für die Schaffung von neuem privatfinanziertem Wohnraum und Bereitstellung von alten Mietwohnungen
    7. im sozialen Wohnungsbau hat in erster Linie die Stadt komplett versagt, Wohnungen wurden im großen Stiel verkauft, Baugrund meistbietend verhökert (unser Freibad verscherbelt;-) und alle anderen sollen jetzt dafür verantwortlich sein – so einfach ist das nicht

  7. 7
    max says:

    Ich möchte hier auch noch mal unterstreichen, dass es sich hier um ein Haus handelt, in dem neuer Wohnraum geschaffen wurde. Wer sich etwas mit Märkten beschäftigt, der weiß das es langfristig vor allem einen Grund gibt, aus dem die Preise steigen und das ist mangelnde Angebot. Daher ist zu unterstützen, dass neuer Wohnraum geschaffen wird, in dem beinahe abrissfähige Häuser saniert werden und Baulücken geschlossen werden.
    Meines Erachtens ist ein weiterer Weg langfristig das Interesse der Menschen weg von der Gegend im S-Bahn-Ring auf Gebiete dahinter zu verlagern, um eine zu starke Verdichtung im Zentrum zu verhindern. Das wäre allerdings eher als politische Aufgabe zu verstehen und erfordert wohl etwas Kreativität. Leider ist hierbei nicht viel Aktivität zu beobachten. Lieber stürzt man sich in „Prestigeprojekte“, bei denen dann nach Jahren klar wird, das der Schuss nach hinten losgegangen ist.

  8. 8
    prolet says:

    Schöne Lobhudelei – wie wurde hier eigentlich neuer Wohnraum geschaffen, wenn das Haus jahrelang leerstand, also immer ein Wohnhaus war? Weil ein Eigentümer es so wollte (zugegeben, der war auch etwas untypisch für Eigentümer), bzw. die Bauaufsicht ihm das Haus sperren mußte, weil der Herr Eigentümer so gut wie nichts an dem Haus gemacht hatte! Als früherem Mitglied des Betroffenenrates Stephankiez sollte diese Vorgeschichte Herrn La Barré eigentlich bekannt sein.

    Es gab vor etlichen Jahren im Stephankiez noch Häuser, an denen die Kriegsschäden (und zum Teil noch ältere Mängel!) unübersehbar waren – 40 bis 50 Jahre nach dem Krieg. Wenn Eigentümer jahrzehntelang nur die Mieten einstreichen und nichts in die Instandhaltung stecken, kann man nachher die Modernisierung einer Halbruine wirklich nicht mehr mit 5,00 bis 6,00 Euro nettokalt finanzieren.

    Und Gentrifizierung heißt nicht, daß lediglich Hartz-IV-Empfängern die Vertreibung droht durch Modernisierung und Umwandlung in Eigentumswohnungen, sondern auch alten, zum Teil langjährig dort wohnenden, Leuten mit niedriger Rente oder auch Studenten. Das Einfordern einer Milieuschutzsatzung gemäß § 172 BauGB durch den damaligen Betroffenenrat und die entsprechenden Begründungen sollten Herrn La Barré ebenfalls bekannt sein.

  9. 9
    vilmoskörte says:

    Es ist in der Tat so, wie prolet es schreibt: Viele Hauseigentümer haben jahrzehntelang die Mieten gern genommen, ohne je eine müde Mark in die Häuser zu investieren. Da kam über die Jahrzehnte auch bei niedrigen Mieten ein hübsches Sümmchen zusammen. Dann sind die Häuser irgendwann marode und müssen für viel Geld saniert werden. Das wird dann selbstverständlich nicht aus irgendwelchen Rücklagen finanziert, die der Hauseigentümer in den Jahrzehnten aus den Mieteinnahmen hätte bilden können, sondern muss künftig von den Mietern bzw. den neuen Eigentümern der Eigentumswohnungen aufgebracht werden.

    Herrn La Barrés Argumentation ist, um’s milde auszudrücken, etwas schlicht, wenn auch in sich für eine neoliberale Demagogie ganz schlüssig. Er kommt z.B. gar nicht einmal auf die Idee, nachzufragen, warum das Haus unbewohnbar geworden ist, also Wohnraum vernichtet wurde, sondern scheint das als gottgegebene Grundvoraussetzung hinzunehmen, um uns in seiner Logik weismachen zu wollen, dass hier ein gutherziger Investor „neuen“ Wohnraum erstellt hat. Fein ist auch, wie er anführt, nicht zu wissen (wobei er uns, die Leser seiner Gedankengänge, durch seine paternalistische „wir“-Formulierung praktischerweise gleich mit einschließt), um wieviel die Mieten bei den freigezogenen Wohnungen gestiegen sind (obgleich man überall liest, dass die Mieten bei Neuvermietungen erheblich steigen) und dass wegen dieser seiner (oder gar unserer) Unkenntnis in diesem Fall ja von einem Prozess der Gentrifizierung – oder besser Verdrängung durch steigenden Mieten – gar nicht die Rede sein könne.

  10. 10
    Thomas Koch says:

    Die Bewohner in der Innenstadt haben ein „Recht auf Staat“ – auf eine öffentliche Hand, die bei leergefegten Wohnungsmärkten die Vermieterseite daran hindert, ihre Marktmacht auszunutzen. Auf Bundesebene haben SPD und Grüne die Kappung der Neuvertragsmieten im Programm. Dies ist auch für die Bestandsmieten entscheidend, da die Neuvertragsmieten einen wesentlichen Einfluss auf die Mietspiegelwerte haben. Die Großstädte brauchen also eine Rot-Grüne Bundesregierung.

    Im Land greift demnächst die Zweckentfremdungsverbotsverordnung, diese verbietet auch Leerstände. Aus meiner Sicht hätte das gerne schneller gehen können, noch wichtiger ist aber, dass die Verordnung gerichtsfest ist.

    Der Bezirk Mitte muss eine aktive Rolle beim Schutz vor Verdrängung spielen: Baustadtrat Spallek muss z. Kt. nehmen, dass der Bezirk eine Reihe von städtebaulichen Instrumenten hat und diese anwenden. Sozialstadtrat v. Dassel muss die Misere der freien Träger lösen, die in aller Regel für ihre Klienten keine Wohnungen mehr im Bezirk finden, was zur Verdrängung armer Bevölkerung von der Innenstadt an den Stadtrand beiträgt.

    Damit etwas passiert, veranstaltet der Runde Tisch Gentrifizierung Moabit die Konferenz:

    „Mietenstopp in Moabit. Politikberatung. Strategien gegen Verdrängung.“

    4. Juni 2013, 17 – 20 Uhr
    Stadtschloss Moabit, Rostocker Straße 32

    Nehmt aktiv an der Konferenz teil und macht mit Druck für einen aktiven Staat.

    Der Vorwurf „Neoliberalismus“ an Stephan La Barré geht mir nun allerdings doch zu weit, auch wenn ich die inhaltliche Argumentation von vilmoskörte teile. Selbstverständlich müssen wir auch Familien mit Kindern in der Innenstadt halten. Die Leute können nichts dafür, wenn ein Spekulant vorher das Haus vergammeln lässt. Wir müssen allerdings dafür sorgen, dass der Bezirk nach Erlass der Zweckentfremdungsverbotsverordnung aktiv gegen Leerstand, Ferienwohnungen … vorgeht. In den 90ern gabs vom Mieterverein und vielen Kiezinitiativen Hinweise und Aufforderungen an die Bezirke. Das muss es wieder geben, sobald die Rechtsgrundlage besteht.

  11. 11
    H. E. says:

    Vielleicht sollte man auf der Veranstaltung im Stadtschloß auch mal diskutieren, ob nicht die Deutsche Bahn die vielen Grundstücke, die sie in Berlin nicht mehr braucht und deswegen für teilweise blödsinnige Bauvorhaben teuer an Investoren verscherbeln will, der Degewo oder Gesobau und anderen Wohnungsbaugesellschaften unentgeltlich für Wohnungsbau zur Verfügung stellen sollte.
    Die Bahn ist in Staatsbesitz, also sollte der Staat als Eigentümer doch wohl Verfügungsrechte haben und die Grundstücke für den dringend notwendigen Wohnungsbau verlangen können.
    Außerdem wäre mal zu prüfen, ob die DB oder einer ihrer Vorgänger überhaupt jemals auch nur einen Pfennig für die Grundstücke bezahlt hat. Und falls nicht, ist für mich erst recht nicht einzusehen, wieso die Bahn mit Staatsbesitz hier den großen Reibach machen soll statt die Grundstücke unentgeltlich zur Problembeseitigung herzugeben.

    Genauso wäre zu diskutieren, dass sich die Stadt die Bebauungspläne und damit die Stadtplanung nicht immer erst von den Investoren machen läßt, sondern vorausschauend selbst die Art der Nutzung und das Maß der Nutzung der Grundstücke in B’plänen festlegt, bevor die Grundstücke an Investoren verkauft werden.

    Und ebenso sollte man darüber reden, dass das Bezirksamt, wenn es für Schultheiss einen neuen Bebauungsplan verlangen wird, auch auf einem Teil des Schultheiss-Grundstückes den Bau von Wohnungen verlangen sollte. Diese Forderung ist überfällig, nachdem sie von der BVV Mitte schon beim letzten B’plan verschlafen worden ist.

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