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Wahlkampf bei den Moabiter Kulturtagen

sewingpoetry-100Da ahnt man nichts Böses, wartet bei Kurt-Kurt auf die Mode-Performance von Simone Zaugg in ihren mit  Sprüchen bestickten Klamotten, die im Gedankendialog mit Kurt Tucholsky entstanden sind, und schon rückt ein Tross Politiker ein, die die Künstler erst mal mit Beschlag belegen. Da konnte man nur hoffen, dass der Spruch der Einladungskarte (links: „Im Grünen fing es an … und endete blutig rot“) sich nicht verselbstständigte.

Nein, es wurde weder Grün noch blutig Rot, sondern Schwarz. politiker_kurt-150Volker Liepelt, CDU-Listenplatz im Abgeordnetenhaus von Berlin für Moabit, stellte den Kandidaten der CDU für Berlin-Mitte für den Bundestag vor: Dr. Christian Burholt. Na ja, es ist eben Wahlkampf, bald wird das Wahlvolk an die Urnen gerufen, da muss man sich überall bekannt machen und dafür eignen sich Feste, Kulturtage usw. natürlich prima. Und er bekam gleich eine Aufgabe mit auf den Weg: „Bitte kümmern Sie sich darum, dass die Kleingärten in der Lehrter Straße erhalten bleiben!“ podium-galerie-250

Aber auch die SPD ist nicht faul. Im Hauptprogramm der Moabiter Kulturtage war die Diskussionsveranstaltung „Wovon lebt die Kunst?“ mit Moabiter Künstlern und der SPD-Kandidatin für Berlin-Mitte, Dr. Eva Högl, angekündigt. Die Galerie-Nord war gut gefüllt, es mussten Stühle angebaut werden. Doch die Diskussion plätscherte am Anfang eher dahin, bis Widerspruch von den Künstlern kam, die gute Verbindung von Kunst und Politik betreffend.

Das Ende habe ich nicht mehr miterlebt, denn ich wollte auf keinen Fall den Film über die Ermordung Lumumbas im Afrika-Haus verpassen und war nicht sicher, wieviel afrikanische Zeit ich mir nach dem angekündigten Beginn noch nehmen konnte, denn schließlich lebt Oumar Diallo schon ziemlich lange hier. Politik 60 Jahre nach dem Ereignis und sehr erhellend über Geisteszustände europäischer Täter. Auch im Atelier 5 wird die Party mit Politikern angereichert und bestimmt sind noch weitere Kandidaten aufgetaucht, die gerne unten angefügt werden können, ebenso wie weitere Berichte über von unseren Lesern besuchte Veranstaltungen .

5 Kommentare auf "Wahlkampf bei den Moabiter Kulturtagen"

  1. 1
    vilmoskörte says:

    Ich hoffe doch für den Mann aus Gütersloh, dass er über einen Listenplatz abgesichert ist, sonst kommt er ja auf keinen schwarzen Zweig.

  2. 2

    Ach, die neunmalkluge vilmoskörte wirft mir im anderen Thread Unklarheit vor und spricht nun selbst in Rätseln…tssss. Und wenn Politiker anwesend sind, sollte man die Chancen nutzen. Ich finde Dr. Eva Högl sehr sympathisch und finde es auch sinnvoll, mit einem Mitglied des Bundestages über die GEMA zu sprechen, schließlich läuft da gerade eine Petition.

  3. 3
    vilmoskörte says:

    Rané, kann es sein, dass Humor nicht gerade zu deinen Stärken gehört? Muss ich meinen Satz nun für dich erklären?

  4. 4

    Klare Worte sind besser als ein lustvolles Gesäusel aus dem Elfenbeinturm. Wo sind eigentlich die Grünen? Alice Ströver macht nichts mehr in der Volksbühne, aber im Bezirk? Momentan ringen CDU und SPD um kulturpolitische Kompetenz. Der Westerwelle hält zwar tolle Reden für die FDP (Bildung, Kreativität, Kultur) und die Linke, nur sozialpolitisch? Es gab ja mal eine APO, sprich außerparlamentarische Opposition, ist APO geschützt ? Sollte wiederbelebt werden. Die SPD bemüht sich zwar, aber es sind zu viele Flügel. Druck von aussen, u.a. Attac, könnte einen Flügel stärken. Und dann die Bürgerinitiativen, wer schreibt das Nachwort? Mir ist es zu ruhig im Land.

  5. 5

    […] Freitagabend durfte ich eine spannende Diskussionsrunde zu den Moabiter Kulturtagen moderieren. Dieses Kulturevent – passend zur Lage Moabits auch „Inselglück“ genannt – […]

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