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Straßenbahn nach Moabit

tramDie Verlängerung von Straßenbahnlinien von Mitte über die Invalidenstraße nach Moabit war das Hauptthema des Stadtteilplenums im Mai. Martin Schlegel, Verkehrsreferent des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) stellte in einem Vortrag eine Studie seines Kollegen und Verkehrsplaners Tilo Schütz zur städtebaulichen Einbindung einer Straßenbahn in die Turmstraße vor. Tilo Schütz ist zusammen mit Holger Orb Autor des Buches Straßenbahn für ganz Berlin, das im Jahr 2000 im Jaron Verlag erschienen und gemeinsam von Bürgerinitiative Westtangente, BUND, Berliner Fahrgastverband IGEB, Moabiter Ratschlag und Verkehrsclub Deutschland herausgegeben worden war. Anlass für die Präsentation, die schon im Oktober 2008 bei einem parlamentarischen Abend Berliner Abgeordneten vorgestellt worden war, ist der Beginn von Planungen für die Turmstraße im Rahmen des Programms „Aktives Stadtzentrum Turmstraße“.

StreckenführungDerzeit immer noch im Planungsverfahren ist die Verlängerung von Straßenbahnlinien ab Chausseestraße bis zum Lehrter Bahnhof, wo eine Wendeschleife über Invalidenstraße – Alt-Moabit – Emma-Herwegh-Straße – Clara-Jaschke-Straße vorgesehen ist. In der Studie schlägt der BUND die Verlängerung durch Moabit hindurch bis zum Mierendorffplatz in Charlottenburg vor. Von der Invalidenstraße (Hbf.) aus führt die Strecke nach Alt-Moabit um dann alternativ über die Rathenower Straße oder Wilsnacker Straße oder Stromstraße in die Turmstraße zu führen. Der BUND favorisiert derzeit die letztere Variante, eine Variantenentscheidung müsse aber von einer konkreten Kosten/Nutzen Rechnung anhand der Fahrgastprognosen erfolgen. Im weiteren Verlauf führt die Strecke weiter über Huttenstraße, Kaiserin-Augusta-Allee bis zum Mierendorffplatz, wo problemlos eine Wendeschleife machbar ist. Alternativ kann die Strecke auch weiter bis zum Bhf. Jungfernheide mit einer dortigen Wendeschleife geführt werden. Als optionale Ergänzung dieser Verbindung ist eine Linienführung von der Turmstraße über die Beusselstraße zur Seestraße vorzusehen, wo derzeit am Eckernförderplatz die von der Bornholmer Brücke aus kommenden Straßenbahnen enden.

Für die Turmstraße zeigt die BUND-Studie verschiedene Varianten zur städtebaulichen Einbindung in die Straße aber auch mit Bezug zum „Kleinen Tiergarten“ und Ottopark vor. Die Variante A des BUND sieht für die Straßenbahn ein Rasengleis auf der Südseite der Turmstraße vor. Die auch dann noch verbleibenden notwendigen Buslinien würden bei diesem Vorschlag nicht mehr durch die Turmstraße, sondern über Alt-Moabit fahren. Für den Autoverkehr würde die Turmstraße zur Einbahnstraße. Die Variante B sieht eine multifunktionale Nutzung vor, bei der sich Straßenbahn und motorisierter Individualverkehr die Fahrbahn teilen. Der Durchgangsverkehr soll aus der Turmstraße herausgenommen werden, die Straßenbahn durch Signalisierungstechnik Priorität erhalten. Die Variante C „Umweltstraße“ orientiert sich an der historischen Aufteilung der Verkehrsflächen, bei der die Gehwege auf beiden Seiten rd. 11 Meter und die Fahrbahn einschließlich der Gleise ebenfalls 11 Meter breit waren. Einige VariantenDie Fahrbahn ist in dieser Variante frei für Straßenbahn, Radverkehr sowie Einsatzfahrzeuge, Lieferverkehr und Taxen. Die Variante 4 ist die „Standardlösung“ bei der die Straßenbahn in Mittellage geführt wird und je 1 Fahrbahn pro Richtung für den motorisierten Individualverkehr sowie Radstreifen und Parken vorgesehen sind.

Der Abwägungsprozess der Varianten muss sich neben den verkehrs- und betriebstechnischen Fragen daran orientieren, dass sie die Qualität und Zukunft einer Geschäftsstraße betrachtet und dabei den Bezug zu den angrenzenden Grünanlagen berücksichtigt. Damit ergibt sich auch die Chance, dass der „Kleine Tiergarten“ wieder zu einem Zentrum Moabits werden kann. Die Aufenthaltsqualität, Fuß-, Rad-, und öffentlicher Verkehr müssten dabei Vorrang erhalten, die beste Lösung sollte in einer öffentlichen Debatte gefunden werden.

Innerhalb des Stadtteilplenums konnten die Fragen nur andiskutiert werden. Auf Wunsch aus dem Publikum wurde ein Meinungsbild erhoben, ob sich das Stadtteilplenum Moabit West generell für eine Straßenbahn in der Turmstraße ausspricht. Bei nur zwei Gegenstimmen sprach sich eine überwältigende Mehrheit der Teilnehmer für die Verlängerung der Straßenbahn nach Moabit durch die Turmstraße aus.

Interessenten können sich die Folien der Studie (PDF, 4,2MB) gerne herunterladen.

Artikel „Straßenbahn für ganz Berlin“ aus der SIGNAL, Teil 1 (Nov. 2008) und Teil 2 (März 2009).

Nachtrag:
Ein Antrag der SPD in der BVV Mitte für die Straßenbahn in der Turmstraße mit einer konkreten Zeitvorstellung: 2016!
Laut Berliner Woche vom 17.12.12 wird das aber nichts, die Tram könnte frühestens 2020 durch die Turmstraße fahren.

Der Senat plant und das stoppt die Parkplanung für den Kleinen Tiergarten (Berliner Zeitung und Berliner Woche). Dazu die Stellungnahme der AG Verkehr des Moabiter Ratschlags (im Kommentar Nr. 60), die sich ausführlich mit den Trassenalternativen auseinandergesetzt hat.

Antwort auf eine Anfrage in der BVV zu den vom Senat untersuchten Varianten (Drs. 0915/IV).

Anscheinend steht jetzt der Zeitplan, wenn auch noch nicht die Trasse. Die Planung soll Ende 2013 oder Anfang 2014 abgeschlossen sein, danach Planfeststellungsverfahren, Baubeginn voraussichtlich 2016 (BZ-Artikel).

Positionspapier Straßenbahn für Moabit der AG Verkehr im Moabiter Ratschlag e.V.
Die Position der Arbeitsgruppe Verkehr wurde im Juli 2013 in der Zeitschrift „Signal“, Ausgabe 3/2013 veröffentlicht und steht als PDF zum Download bereit.

Drei Berichte über die Vorstellung der Straßenbahnplanung durch die Senatsverwaltung beim Stadtteilplenum Moabit West im Januar 2014 (und Berliner Abendblatt). Während viele der Anwesenden die detaillierten Informationen über das zugegeben umständliche Verfahren der Senatsverwaltung begrüßten, beschreibt Rainer Balcerowiak im MieterEcho das als „Dauerwitz“ und die FDP ist sowieso dagegen und für die U5.

Alle weiteren Kommentare bitte beim neuen Artikel „Straßenbahnverlängerung bis U-Bahnhof Turmstraße“ zur Infoveranstaltung am 5.3.2015 zur Planung und Diskussion mit BürgerInnen und Experten.

127 Kommentare auf "Straßenbahn nach Moabit"

  1. 1
    Moabito40 says:

    Wenn das endlich mal wahr werden würde….. wieder eine Straßenbahn nach Moabit!

    Der Rückbauwahn dem der Senat verfallen war hat ja leider alles kaputt gemacht.

    Moabito

  2. 2
    Frank says:

    Straßenbahn(WAHNSINN) in Moabit,
    wenn man sich vergegenwärtigt, welchen Kosten in den Bau eines guten Kilometers Tramgleise investiert werden müssen, kann man bei solchen Vorschlägen nur ungläubig mit dem Kopf schütteln. Der BUND will allen Ernstes im Fall der Turmstraße mindestens 40 bis 50 Mio. Euro in die Hand nehmen, um … ja um was eigentlich? Um die Fahrzeit zum Hauptbahnhof im Jahr 2018(?) um vielleicht 2 Minuten zu verkürzen? Oder um die Turmstraße insgesamt „attraktiver“ zu machen? Oder um die Stadtluft in Moabit zu verbessern? Sorry, aber da scheint jemand den Blick für die Realität komplett verloren zu haben.

    Aber egal aus welchem Grund, zunächst einmal kommen durch die Bauarbeiten mindestens 2 bis 3 Jahre voller Beeinträchtigungen auf Anwohner, Besucher, Bus- und Autofahrer zu. Das vergrault dann – mangels Kunden – mit Sicherheit auch noch die letzten halbwegs brauchbaren Händler und Läden aus unserer „schönen“ Turmstraße.

    Es gibt beim besten Willen keine Möglichkeit, einen solchen Betrag unter Kosten-Nutzen-Aspekten auch nur in irgend einer Form zu rechtfertigen. Noch dazu wo eine Tram in der Turmstraße verkehrspolitisch schlichtweg unsinnig wäre. Der BVG Bus TXL fährt in gut 5 Minuten vom U-Bahnhof Turmstraße zum Hauptbahnhof; und das nahezu alle 7 Minuten. Wie will man das toppen und wozu? Auf dieser Strecke ist ein Busbetrieb völlig ausreichend.

    Für Luxus wie eine Straßenbahn fehlt Berlin bzw. dem Bezirk Mitte einfach das Geld. Allein mit den geplanten 44,6 Millionen für die Streckenverlängerung zum Hautbahnhof, könnte man einen Großteil der alten Diesel- sofort gegen umweltfreundliche Wasserstoffbusse austauschen. Dafür sollte sich der BUND einsetzen. Eine Tram kann in Berlin nicht wirtschaftlich betrieben werden und ist im Augenblick für Berlin in Anbetracht der Haushaltlage in keiner Weise finanzierbar.

    Auch die Entwicklung der Fahrgastzahlen bei der BVG lässt die Notwendigkeit millionen- (bzw. milliarden-)schwerer Investitionen in das Verkehrsmittel Straßenbahn nicht erkennen. Im Jahr 2007 snk bei der Straßenbahn die Zahl der Kunden trotz neuer Strecken um 3,2 Prozent auf 167,3 Millionen Fahrten. Zahlen die der BUND einfach unterschlägt. Das der BUND sich traut ein paar zusammengewürfelte Fotos als Studie zu deklarieren, macht mich fassungslos…

    Mit vielen Grüßen an alle Moabiter
    Frank

  3. 3
    Curryeck says:

    Fragt sich nur, wie lange der TXL noch fährt…

  4. 4
    EK says:

    Mich wundert, dass Soziale Initiativen aufgrund der Haushaltssperre die Berlin-Mitte auferlegt wurde, kein Geld (mehr) erhalten, hier aber mal auf die Schnelle 40 Millionen locker gemacht werden.

  5. 5

    Tja, wo das Geld ist….Es betrifft nicht nur Soziales, sondern auch Kultur.
    Hoffe. die Alkis finden dann die Haltestelle *g*.

  6. 6
    Jürgen says:

    Mal eine Anmerkung zu den Finanzierungstöpfen für eine eventuelle Straßenbahn: bezirkliche Mittel werden dafür keine eingesetzt. Und schon gar keinen Zusammenhang gibt’s mit der aktuellen Haushaltssperre im Bezirk. Der Löwenanteil der Finanzierung der ÖPNV-Infrastruktur erfolgt über sogenannte „Regionalisierungsmittel“, die aus Bundesmitteln (hier ist die Bundesrepublik gemeint, nicht die Naturschutzorganisation) an die Bundesländer gegeben werden. Das eine Straßenbahn in Berlin nicht wirtschaftlich betrieben werden kann, ist insofern richtig, dass der gesamte ÖPNV aus öffentlichen Geldern bezuschusst wird (das nennt man Daseinsvorsorge).

    Übrigens, die Fahrgastzahlen im Busverkehr waren im Jahr 2007 sogar um 4,3% gegenüber dem Vorjahr rückläufig, im Jahr 2006 hat aber auch die Fußball-Weltmeisterschaften für insgesamt mehr Fahrgäste gesorgt. Im Vergleich zu 2005 waren die Fahrgastzahlen 2007 bei der Straßenbahn mit einem Rückgang von 0,1% fast gleich geblieben, beim Bus betrug der Fahrgastverlust 4,5 %. Übrigens geht aber in die Planfeststellung einer Straßenbahn eine Wirtschaftlichkeitsberechnung ein. Prognoseschätzungen waren schon vor etlichen Jahren gemacht worden, dabei gehörte die Straßenbahnverlängerung über Invalidenstraße nach Moabit zu denen mit besonders hohem prognostiziertem Fahrgastaufkommen.

    Richtig teuer wird dagegen die Verlängerung der U-Bahnlinie 5 vom Alexanderplatz bis zum Hauptbahnhof, die aktuellen Kostenschätzungen belaufen sich auf 761 Millionen Euro, davon 328 Millionen für das U55 genannte Teilstücke, wie gerade heute in der Berliner Zeitung nachzulesen ist.

    Achja, eine Straßenbahnverlängerung ist übrigens auch in der Zielplanung des Stadtentwicklungsplans Verkehr „mobil 2010“ für das Jahr 2015 enthalten, und zwar mit der Fortführung über die Beusselstraße und Seestraße um am Eckernförder Platz an die vorhandene Trasse im Wedding anzuschliessen (nach Fertigstellung dieser Strecke waren die Fahrgastzahlen dort übrigens erheblich angestiegen). Höchste Zeit also, dass die konkreten Planungen für die Straßenbahn nach Moabit angegangen werden.

  7. 7
    Frank says:

    Fakt ist: Die Zahlen der Straßenbahnbenutzer ist 2007 trotz Millioneninvestitionen in die Infrastruktur (Inbetriebnahme neuer Streckenabschnitte) um 3,2 Prozent gegenüber 2006 gesunken. Selbst im Vergleich zu 2005 ist das nahezu gleichgebliebene Fahrgastaufkommen ein verkehrspolitisches Desaster, weil durch den Streckenneubau erneut Steuergelder in zweistelliger Millionenhöhe unsinnig vergeudet wurden. Soviel auch zu den Prognoseplanungen.

    Übrigens auch der Bundes- bzw. Landesrechnungshof prangerte die Mittelverschwendung für den Straßenbahnneubau in Berlin an: 150 Millionen Euro hat das Land Berlin laut Landesrechnungshof 2007 verschwendet, 36 Millionen mehr als im Jahr davor. … Anstelle der mit 44,6 Millionen Euro veranschlagten Straßenbahnstrecke zum Hauptbahnhof wäre laut Rechnungshof ein Busbetrieb deutlich billiger.

    Ich denke, dem ist nichts hinzuzufügen. Zumal es – insbesondere unter Kosten-Nutzen-Aspekten – keine nachvollziehbaren Gründe gibt, weiter auf das Verkehrsmittel Straßenbahn in Berlin zu setzen. Die Summen, die in den Aus- bzw. Neubau von Tram-Infrastruktur investiert werden müssen sind immens und halten einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung nicht Stand. Busse können dagegen das bereits vorhandene Straßennetz nutzen; die finanziellen Vorleistungen sind minimal.

    Mittel- bis langfristig kommt Berlin um die Anschaffung umweltfreundlicher Busse bzw. den kompletten Austausch der Busflotte ohnehin nicht herum. Insofern sollten die wenigen zur Verfügung stehenden Mittel dort verwendet werden, wo sie auch gebraucht werden.

    Was die Daseinsvorsorge betrifft, ist hier Berlin im ÖPNV bereits Spitze. Die BVG kam beim Vergleich der ÖPNV-Angebote in europäischen Metropolen im Jahr 2007 erstmalig in der Gesamtwertung auf Platz 1, wobei insbesondere die Spitzenpositionen in den Bereichen Zuverlässigkeit, Angebot, Komfort und Information ausschlaggebend waren.

    Viele Grüße an alle
    Frank

  8. 8
    Chojin says:

    Straßenbahn hin oder her – wer nicht gerade in U- oder S-Bahnnähe lebt, z.B. Rathenower Straße, würde sich sicher über einen etwas lebhafteren öffentlichen Nahverkehr freuen. Im Moment dümpelt dort ja nur der 123-Bus im 20Minutentakt umher. Ich empfinde das nicht gerade als Kundenfreundlich. Mit einer besseren Versorgung durch die BVG würde diese Gegend bestimmt eine ihr angemessene Aufwertung erfahren.

  9. 9
    Rudolf Blais says:

    Im Rahmen des Prozesses Aktives Stadtteilzentrum Turmstraße ist ein Verkehrsgutachten für die Turmstr. (Newsletter April 2009) in Auftrag gegeben worden, in dem Varianten für eine Straßenbahn enthalten sein sollen.
    Wie ist genau der Stand der Dinge?
    Auf der Internetseite http://www.turmstrasse.net gibt es dazu leider keine weitergehenden Informationen. Schon seit 4 Monaten ist kein Newsletter herausgekommen obwohl die Herausgabe regelmäßig angekündigt wurde. Es wurde eine Vielzahl von Werkstätten angekündigt um eine kontinuierliche Diskussion zu befördern. Einzelne Werkstätten gab es, zum Themenbereich Verkehr, angekündigte zu weiteren Themenbereichen wie öffentliche Räume sind mir noch keine bekannt.
    Wann findet die erste Werkstatt zum Themenbereich Verkehr statt?
    Ich bitte die Verantwortlichen im Prozesses Aktives Stadtteilzentrum Turmstraße um Information auch auf dieser Internetseite.
    Auf dem Turmstrassenfest 2009 soll es Infostände zum Prozess Aktives Stadtteilzentrum Turmstraße geben (Ankündigung auf http://www.moabitwest.de). Am 8. August ist die Eröffnung der U-Bahn Linie 5 vom Hbf zum Brandenburger Tor, da sollte es zumindest die Botschaft geben, das in Moabit die Straßenbahn statt einen unsinnig teueren und jahrzehntelangen U-Bahn-Weiterbau gefordert wird.

  10. 10
    Rudolf blais says:

    Öffentliche Vorstellung Verkehrsgutachten 19.11.2009 im BVV-Saal Mitte mit Vertreter des Gutachterbüros LK Argus

    Mit Befremden habe ich auf der Veranstaltung so wie auch in weiteren Informationen erfahren, das der Bau einer Straßenbahnlinie durch die Turmstrasse erst langfristig im Verkehrskonzept vorgesehen werden soll.
    Eine nachhaltige Verkehrsplanung erfordert aber eine zeitgemäße Verkehrsplanung jetzt und nicht in ferner Zukunft, in dem eine Straßenbahnlinie mit Haltestellen fester Bestandteil sein muss. Dies wird auch in zahlreichen Konzepten gefordert, die z.B. auf http://www.moabitonline.de diskutiert werden. Auch die BVV Mitte hat ein Beschluss für den Bau einer Straßenbahnlinie gefasst.

    Da das Büro LK Argus am Verkehrsgutachten noch arbeitet, bitte ich um Erarbeitung und Vorstellung mehrerer Straßenbahnverkehrsvarianten vom Hbf über Alt Moabit und über die Turmstr., damit mit einem qualitativen Gutachten eine Diskussion und Abwägung für eine Straßenbahntrasse erfolgen kann. Die Kosten für ein Umbau der Straßen ist nur mit dem Bau einer Straßenbahnlinie zu vertreten und sollte in einem stattfinden.

    Am 2.12.2009 gab es Unmut im BVV Stadtentwicklungsausschuss, das zum Aktiven Stadtzentrum Turmstrasse in diesem Jahr bisher so wenig passiert sei und wichtige Bevölkerungsgruppen bisher noch nicht beteiligt worden sind. Regelmäßig angekündigte Werkstätten fanden im Sommer nicht statt und wurden von der BSM immer aufgeschoben. Da habe ich gleich auch die Notwendigkeit der Straßenbahnlinie im Ausschuss eingebracht, worauf der Stadtrat Gothe antwortete: „Wir beißen uns die Zähne aus, wenn wir die Planung der Straßenbahn jetzt vorzeitig durchsetzen!“
    Die sollte aber Aufgabe aller Verkehrsplaner wie Senat und BA-Vertreter sein.
    Es darf auch nicht sein, dass es seitens des Berliner Senats Anweisungen gibt, die Strassenbahn durch die Turmstrase aus den Planungen herauszuhalten und in die ferne Zukunft zu rücken. Es gab schon genug Fehlplanungen in Berlin, die später teuer korregiert bzw. nachgebessert werden mussten, da sollte wenigsten diese Desaster erspart bleiben.

    Anfang 2010 soll das Verkehrsgutachten fertig sein und vorliegen. Im genannten Ausschuss habe ich ein Heraring Berliner Verkehrsexperten dazu gefordert.

    Rudolf Blais

  11. 11
    Susanne Torka says:

    @ Rudi,
    habe ich jetzt etwas nicht mitbekommen? Am 19.11. wurde doch erwähnt, dass nichts umgebaut werden soll, was einer späteren Straßenbahn entgegensteht. Es sind ja sowieso keine großartigen Umbauten geplant – nur an wenigen Stellen Gehwegvorstreckungen usw.
    Nichts desto trotz, den Bau der Straßenbahn zu forcieren, finde ich auch gut. Aber das kann nur mit dem Bezirk funktionieren, nicht gegen ihn.

  12. 12
    Jürgen Schwenzel says:

    Straßenausbau Invalidenstraße von Gartenstraße bis Friedrich-List-Ufer
    Vom 1.-15. März 2010 wird der Planfeststellungsbeschluss der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung für das „Verkehrsbauvorhaben Verkehrsverbindung Nordbahnhof – Hauptbahnhof“ ausgelegt. Die Bekanntmachung ist im Amtsblatt Berlin Nr.7/2010 vom 19.2. nachzulesen.

    Das Vorhaben beinhaltet den Ausbau der Invalidenstraße mit vier Fahrstreifen von der Gartenstraße bis zum Friedrich-List-Ufer und das Straßenbahnbauvorhaben Fortführung der zweigleisigen Trasse vom Nordbahnhof über den Hauptbahnhof bis zur Wendeschleife über Invalidenstraße – Alt-Moabit – Emma-Herwegh-Straße – Clara-Jaschke-Straße – Invalidenstraße.

    Beim Straßenausbau soll auch der Knotenpunkt mit der Caroline-Michaelis-Straße deutlich ausgebaut werden, die Teilstücke der Caroline-Michaelis-Straße und Julie-Wolfthorn-Straße werden zu Hauptverkehrsstraße umgewidmet.

    Die genauen Pläne werden mit dem Planfeststellungsbeschluss ausgelegt in der Zeit vom 1.-15. März 2010, Mo-Fr 9-14 Uhr oder nach Vereinbarung unter Tel. 90251738 oder 90251552 bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Am Köllnischen Park 3, 10179 Berlin (Raum 341).

    Straßenbahnverlängerung bis U Turmstraße
    Für die Verlängerung der Straßenbahn über Hauptbahnhof hinaus bis zum U-Bahnhof Turmstraße (und drei weiteren Straßenbahnstrecken, darunter auch Alexanderplatz – Kulturforum) hat die Stadtentwicklungsverwaltung des Senats die Beauftragung von verkehrsplanerischen Untersuchungen zur Verkehrsmittelwahl, alternativen Trassenführungen, verkehrlicher Begründung und Wirtschaftlichkeitsberechnung ausgelobt.

  13. 13
    snuk says:

    In der aktuellen Ausgabe der Berliner Woche steht ein Artikel zur Straßenbahnanbindung und zu allem, was sich sonst noch in der Turmstrasse demnächst tun könnte. Leider ohne Realisierungstermin. Für alle, die es interessiert, ist hierr der Link zur erwähnten Ausgabe:
    http://www.berliner-woche.de/fileadmin/Wochenblatt-Ausgaben/2010/1030_TG.pdf

  14. 14
    Frank says:

    Also ehrlich Rudolf,
    warum um alles in der Welt sollte durch die Turmstraße eine Straßenbahn fahren? Was könnte eine Tram in unserem Stadtteil nachhaltig verändern?

    Bisher habe ich nur vernommen, dass es „toll“ wäre, wenn eine Straßenbahn auf unserem Moabiter Bummelboulevard fahren würde. Aber Gründe geschweige denn Bedarfs-Analysen und/oder Wirtschaftlichkeitsberechnungen findet man nirgends. Das scheint auch seinen Grund zu haben. 😉

    Wer ernsthaft Verkehr- oder Stadtteilpolitik betreiben will und dazu die Investition von (nicht vorhandenen) Steuergeldern) anregt, sollte Fakten präsentieren und seine Hausaufgaben machen. Ansonsten wird das Ganze wieder ein Fall für den Bundesrechnungshof (Stichwort: Verschwendung von Steuergeldern).

    Bis dann
    Franz

  15. 15
    Martin says:

    Dann lohnt sich ja eine U-Bahn-Linie erst recht nicht, wobei,soweit ich mich erinnern kann, die Verlängerung der U5 sich nur dann rechnete ( d.h. Ergebnis der standardisierten Bewertung größer/gleich 1), wenn sie bis U Turmstraße gebaut würde. So werden jetzt die Investitionsmittel unter den Linden vergraben, ohne volkswirtschaftlichen Nutzen.

  16. 16
    A. H. says:

    @ Martin

    Gönnst Du etwa unseren Volksvertretern die U5 nicht, wenn sie möglichst schnell zum Shoppen und in die Promi-Lokale wollen?

  17. 17
    Jürgen says:

    In der Berliner Zeitung vom 9.8.2010 schreibt Peter Neumann in seinem Artikel „Die Straßenbahn nimmt Kurs auf den Westen“, dass die Senatsverwaltung zwei Straßenbahnprojekte als „Leuchtturmprojekte“ bestimmen wolle: Die Verlängerung der Straßenbahnverbindung von Nordbahnhof – Hauptbahnhof über den Hauptbahnhof hinaus bis U-Turmstraße und Alexanderplatz über Leipziger Straße bis Kulturforum. Beide Projekte, von denen eine hohe verkehrliche Wirksamkeit erwartet wird (laut Senatsverwaltung) sollen im Stadtentwicklungsplan Verkehr verankert werden.

  18. 18
    EK says:

    Ich halte eine Straßenbahn für einen positiven Effekt. So werden Touristen animiert schnurstraks vom HBF nach Moabit zu fahren. Mit Hoffnung auch solche, die noch kein Hotel gebucht haben und dann in Moabit unterkommen. Ich halte es für wahrscheinlich das eine Straßenbahn Geld nach Moabit befördert.

  19. 19
    Frank says:

    @EK

    … und warum sollte das nicht auch mit einem Bus gehen? Da könnte man nebenbei auch gleich ganz unproblematisch den Busfahrer nach einer Unterkunft fragen ^^

  20. 20
    Torsten Schmidt says:

    Die Berliner Woche hat eine Meldung zur Straßenbahn in Moabit gebracht, in der ich sinnentstellend wiedergegeben wurde. Ich hatte zum Thema eine Präsentation für die Stadtteilvertretung gegeben, die auch Kritisches benannt hat, das nicht übersehen werden sollte. So dürfte wenig bekannt sein, daß die Straßenbahn auf der Turmstraße nur im Verkehr geführt werden kann, der in Kürze nur noch eine Spur pro Richtung hat. Ähnliches ist in Alt-Moabit zu erwarten. Zudem sorgen wir uns, daß Flächen des Kleinen Tiergartens für die Straßenbahn in Anspruch genommen werden (Wendeschleife, Fläche entlang Alt-Moabit) – ob das zu verhindern ist, ist noch nicht abzusehen.

    Eine Kurzzusammenfassung mit graphischer Darstellung ist hier zu finden:
    http://www.stadtteilvertretung-turmstrasse.de/verkehr/praesentation-zum-thema-strass

    Es wäre schön, wenn über das Thema sachlich und nüchtern diskutiert werden kann und Kosten und Nutzen gegenübergestellt würden. Neben all den Vostellungen, was die Straßenbahn für Einzelhandel, Touristen und die oft angeführte allg. Aufwertung in Moabit erreichen soll, sollten die regulären BVG-Nutzer nicht ganz vergessen werden.

    Torsten Schmidt
    Mitglied Stadtteilvertretung
    AG Verkehr

  21. 21
    vilmoskörte says:

    Als regulärer BVG-Nutzer würde ich eine Straßenbahn über die Turmstraße sehr begrüßen, die mich über den HBf hinaus auch bis Nordbahnhof und weiter bringen würde und vielleicht irgendwann einmal auch in die andere Richtung bis Mierendorffplatz.

  22. 22
    missi says:

    Einerseits wäre es vielleicht nicht so verkehrt, anderseits würde dann auch noch das letzte bisschen Grün da von der Turmstrasse verschwinden. Ich weiß nicht, ob das dem ganzen wirklich so zuträglich ist.

  23. 23
    H. E. says:

    Wenn die Straßenbahn nicht einen eigenen Bahndamm hat, ist sie in der Großstadt ein problematisches Verkehrsmittel. Das zeigt sich hier an den Problemen, die durch den Schwenk von der Invalidenstraße über Alt-Moabit zur Turmstraße entstehen. Ich rede in keiner Weise dem Auto das Wort, aber noch haben wir es und wir werden auch noch lange damit leben müssen. Und überall, wo Straßenbahn und Auto aufeinandertreffen, wird es Probleme geben. Das kann nur in der Invalidenstraße, in Alt Moabit und die ganze Turmstraße entlang so sein. Wollen wir das? Doch wohl kaum.

    Ich bin für die Straßenbahn bis zum Hauptbahnhof und nicht einen Meter weiter. Und auch ohne Wendeschleife, das ist auch etwas aus dem letzten Jahrhundert und kostet Millionen. Keine S-Bahn und kein ICE hat eine Wendeschleife, bei denen reicht ein Weichenpaar. Und wenn die Straßenbahnen noch nicht so gebaut werden, dann wird es eben Zeit dafür.

    Und als Fortsetzung nach Moabit und durch die Turmstraße bin ich für den umweltfreundlichsten Bus, der überhaupt möglich ist. Der hält PKWs und LKWs weniger auf und dadurch entstehen dann auch weniger Schadstoffe. Außerdem kann man am Moabiter Himmel auf den ganzen Oberleitungskram samt Masten verzichten und entscheidend preiswerter wird das ganze Unternehmen auch. Und der Kleine Tiergarten wird auch nicht zerfahren.

  24. 24
    Martin says:

    Platz ist im Allgemeinen genug auf Berlins Straßen, ein Problem ist, daß dieser durch nicht genutzte Fahrzeuge erheblich belegt wird, d.h. die FAHRbahnen werden mit Stehblech zugestellt.

  25. 25
    H. E says:

    Heute steht es im Tagesspiegel:
    Gestern war wieder ein schwerer Unfall zwischen Auto und Straßenbahn, es war der dritte schwere Crash zwischen Auto und Tram in zwei Wochen.

  26. 26
    missi says:

    Lies nicht nur die Überschriften, sondern den ganzen Artikel: 😉 (Um den geht es: http://www.tagesspiegel.de/berlin/verkehr/erneut-schwerer-unfall-zwischen-auto-und-tram/1901314.html)

    Wenn du den hernehmen magst, dann müsstest du eher die Autofahrer und verpennte Fußgänger von den Straßen haben wollen. Oder die Fahrradfahrer mit ihren Handys am Ohr, … oder, oder, oder …

    Unfälle entstehen meist nicht durch neue Verkehrsmittel (das ist ein sehr mittelalterlicher Gedanke btw.), sondern durch Unachtsamkeit. Wie in diesen von dir zitierten Fällen. Was kann die Bahn denn dafür, wenn jemand ohne zu guggen in sie reinbrettert? Die steht nicht über Nacht aus dem Nichts da, ist nicht unsichtbar und das ein oder ander Verkehsschild wird da mit Sicherheit auch rumstehen.

  27. 27
    H. E says:

    Nochmal: Ich bin für die Straßenbahn, wenn sie auf einem eigenen Areal fährt. Ich bin gegen die Straßenbahn, wenn sie sich die Straße mit Autos teilen muss, wie es in der zukünftigen Turmstraße sein wird. Im letzteren Fall verhindert die Bahn selbst bei Tempo 30 einen fließenden Verkehr, da sie halten muss und daher, weil schienengebunden, unflexibel ist und bei den Autos Stau und Abgase erzeugt.

    Außerdem wird die Entwicklung bei Bussen zu umweltfreundlichen Bussen weitergehen und die sind dann in volkswirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht viel sinnvoller, da die Haltestellen in Parkbuchten sein können und weil die enormen Bau- und Wartungskosten für den ganzen Schienen- und Oberleitungskram wegfallen. Außerdem können Buslinien bei Bedarf angepaßt, verlegt oder verlängert werden, ohne dass wieder jahrelang gebaut werden muss.

  28. 28
    Mahlzeit says:

    Dumm nur, dass mit Bussen niemand fahren will. Bei der Tram muss man sich z B nicht erst an einem unfreundlichen Busfahrer vorbeidrücken, der einen auslacht, wenn man mit einem Zehner zahlen will. Man kann sich dort auch von einem unangenehmen Mitreisenden wegbewegen, während man im Bus eventuell bis zur Endstation neben dem sitzt, der so aussieht als würde er sich gleich übergeben oder ein Messer zieht.

    Ausserdem vermittelt eine Tram STADT waehrend Elektrobusse KURPARK bedeuten.

    Und wenn man das Volksziel „fliessender Autoverkehr“ immer als erstes beachtet und alles darum herum arrangiert, steigen auch die Autofahrer nicht um. Die Tram ist unter allen Umständen vernünftig.

  29. 29
    Lars says:

    Also ich kann weder den Aussagen von H.E noch von Mahlzeit ganz folgen.

    Warum bitte sollte es plötzlich Stau geben nur weil eine Straßenbahn irgendwo fährt? Erstens ist die verkehrliche Belastung der Turmstraße alles andere als wirklich hoch und zweitens müssen auch Busse mal halten. Und auch wenn es überrascht, man kann auch Straßenbahnen ihre „Buchten“ bauen und den Verkehr daran vorbeiführen. Schon mal Straßenbahnen, vor allem in anderen Städten, gesehen? Auch ist der Kostenvergleich zwischen Bus und Straßenbahn eher irreführend, denn die Straßenbahn ist ein Verkehrsmittel, welches zwischen Bus und U-Bahn angesiedelt ist und zwar eindeutig näher an der U-Bahn. Die Frage ist also, ob man eine Straßenbahn durch die Turmstraße überhaupt auslasten könnte und sie entsprechende neue/andere Fahrgastströme erzeugen würde.

    Und entschuldige bitte liebe(r) Mahlzeit, aber das Argument pro Straßenbahn, dass man keinem unfreundlichen Fahrer begegnet, ist der größte Blödsinn, den ich seit langem gelesen habe. Und wenn ich mich in einer Straßenbahn so locker von einem mir unangenehmen Fahrgast wegbewegen kann, dann wohl hauptsächlich daher, weil die Straßenbahn dann so leer ist. Und sollte sie das sein, dann ist sie wohl nicht ausgelastet und wir hätten doch lieber Busse nehmen sollen.
    Im übrigen finde ich persönlich den Anblick von Straßenbahnen und ihrer Oberleitungen als noch mehr kleinstädtisch und absolut das Stadtbild verschandelnd. Dann doch lieber viele schöne und vor allem leise Elektro- oder Wasserstoffbusse.

    Vernünftig unter allen Umständen ist übrigens nur eine vernünftige Verkehrsplanung, in der wirklich der Nutzen, die Kosten sowie die Umwelt- und Umfeldverträglichkeit entsprechend berücksichtigt werden.

    Aber ansonsten bitte die U5 bis Jungfernheide verlängern, das ist men Wunsch. Da haben wir dann auch gleich zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen: der Autoverkehr rollt und Mahlzeit muss sich nicht mit Fahrern unterhalten, wenn das nicht die unter allen Umständen vernünftigste Lösung ist.

  30. 30
    Martin says:

    Und Lars bezahlt det janze.

  31. 31
    EK says:

    Ich teile die Meinung von Mahlzeit. In einigen Städten bedeutet Straßenbahn Kultur.
    In Westdeutschen Städten wird der Straßenbahn oft der Vorzug vor dem Bus eingeräumt.
    Warum für die Straßenbahn?
    Fahrräder können zumeist problemlos mitgenommen werden, mehr Platz, abwaschbare Sitze (ohne fragwürdige Anhaftungen), Mülleimer, zu Hauptverkehrszeiten werden praktischerweise Waggons angehängt, im Gegensatz zum Bus, hier erfreut sich der Busfahrgast an den Ausdünstungen und Ellenbogen seines Platznachbarn.
    Ältere Fahrgäste, wie ich, bevorzugen die Straßenbahn aufgrund der gleichmäßigen Fahrbewegungen, vorhersehbare Kurven, keine arrogante Fahrweise. Nicht nur einmal fuhr ein Bus an einer Haltestelle unverschämterweise vorbei, nicht nur einmal beobachtete ich einen Bus der einen Fahrradfahrer schnitt.

  32. 32
    g.boesser says:

    Straßenbahn ? Geht’s noch? Ich wäre für Pferdefuhrwerke, da kann man dann mit der Scheiße noch die Tomaten düngen. Ich muß immer wieder feststellen, wie rückwärtsgewand „die (zugereisten?) Berliner“ doch teilweise sind. Straßenbahn bedeutet Kultur, aha! Alles ist Kultur, fragt sich nur, was für eine! Ältere Fahrgäste bevorzugen angebl. die Straßenbahn auf Grund der gleichmäßigen Bewegung und überhaupt können sie dann, wenn sie nicht mehr können (?) ihr Fahrrad mitnehmen!? Hallo? Ich bin über 60 und es fällt mir nicht im Traum ein, deswegen eine Straßenbahn brauchen zu müssen. Die Argumente für eine Straßenbahn sind nicht nur lächerlich (eine Tram würde „Stadt“ signalisieren und Busse „Kurpark“ ) sondern verlogen, totaler Schwachsinn, grün-alternaive Sauce.
    Beispiel München. Dort hat der regierende Bürgermeister UDE (SPD) beschlossen – und zwar gegen den Willen der Betroffenen Anwohner -3 neue Straßenbahntrassen (Linien) anzulegen. Dafür wurden entlang der Englschalkinger bzw. Cosimastraße sämtliche Bäume gefällt und der ehem Grünstreifen, der ein entspanntes-sicheres Überqueren ermöglichte, wurde zum Gleisbett verödet. Interessanterweise kam von den grünen Heiligenscheinpolierern diesbez. keinerlei Kritik!
    Ansonsten kann man dort als Autofahrer ein traurig Lied davon singen, in wieweit die politisch-ideologische Bevorzugung der Straßenbahn ein flüssiges Vorankommen mit dem PKW so gut wie unmöglich macht.
    Eine Straßenbahn nach Moabit ist nicht nur unglaublich teuer ( mit einem kleinen Teil der Kohle könnte man locker das ehem Freibad Poststation für Jahre wieder in Betrieb nehmen!), sondern ein Schildbürgerstreich erster Güte, der ökonomisch für die Entwicklung des Kiezes 0 Effekt hätte. Das ist doch reines Wunschdenken. Oder glauben die Alternaiven allen Ernstes, eine Straßenbahn würde kaufkräftiges Publikum nach Moabit bringen ? Was für ein Schwachsinn! Dann doch wohl eher Parkplätze in ausreichender Zahl und entsprechende Einzelhandelsgeschäfte, die mehr als 08/15 Obst u. Gemüse oder sonstwas anzubieten hätten.
    Gute Nacht!

  33. 33
    g.boesser says:

    habe gerade die Beiträge von Frank vom 29. Mai 2009 20:48 und vom 2.Juni gelesen
    Dem ist in meinen Augen nichts mehr hizuzufügen. Er entlarvt hier mit Zahlen und Fakten den diesen Plänen zu Grunde liegenden Irr – und Schwachsinsinn. Ich sage Euch, vergesst niemals das Märchen von“ Des Kaiser’s neue ( bzw. in diesem Fall alte ) Kleider.

  34. 34
    moabito says:

    Ach boesser g. vielen Dank für diese erhabenen Zeilen. Auch dafür das Du mich einen Moment lang in Kindheitserinnerungen hast schwelen lassen: Ganz genau so habe ich mir immer Rumpelstilzchen vorgestellt.

  35. 35
    H.E. says:

    Statt den Bau einer unsinnigen Straßenbahn zu finanzieren, sollte die Stadt mit dem Geld lieber selbst Wohnungen an den Stellen bauen, wo heute – 65 Jahre nach Kriegsende – noch immer Brandwände das Moabiter Stadtbild bestimmen oder ein- oder zweigeschossige Provisorien herumstehen. Man betrachte sich mal das Gelände zwischen Rostocker Str. und Berlichingenstraße. Auch der kleine Park, der Spielplatz und das Jugendhaus können die Brandwände nicht verdecken. Oder den Abschnitt der Turmstraße zwischen Wald- und Beusselstraße. Oder das Areal rund um das frühere Hertie. In städtebaulicher Hinsicht sind diese Situationen völlig ungenügend.

  36. 36
    g.boesser says:

    Mensch Moabito, auf Rumpelstilzchen wär ich jetze aber nicht gekommen.
    Ach wie gut, daß niemand weiß, daß ich Rumpelheinzchen stieß.

  37. 37
    trambär says:

    Jawoll!!!!!!!!!
    Herr Ober, noch ´ne Runde Mollen mit Korn! Ein Lob auf die neue Technik und das Stammtischniveau in der elektronischen Eckkneipe!
    Ganz im Ernst: Es gibt eine Reihe von hervorragenden Fachpublikationen zum Thema, die keineswegs spinnert sind. Sie belegen sowohl aus städtebaulicher als auch aus verkehrsplanerischer Sicht, immer am Gesamtwohl orientiert, daß Straßenbahnen im Rahmen eines Gesamtsystems Bus – Straßenbahn – Schnellbahn sinnvoll sind. Man muß nur bereit sein, sie zu lesen und sich SACHLICH mit der Materie auseinanderzusetzen.
    Wenn es um herausgeworfenes Geld geht, fällt mir spontan der Einsatz „unserer Jungs“ in Afghanistan ein: Mit falscher Ausstattung und fehlenden taktischen Vorgaben ins offene Messer eines nicht zugewinnenden Partisanenkriegs geschickt! Auich dazu gibt es mittlereweile viel Literatur – auch von denen, die vor Ort sind.

  38. 38
    H.E. says:

    Die Invalidenstraße und Alt-Moabit von der Invalidenstr. bis zur Stromstraße und die Stromstraße zwischen Alt Moabit und Turmstraße sind überbezirkliche Hauptverkehrsstraßen ohne Mittelstreifen, und das dürfte sich ja wohl auch nicht mehr ändern.
    Der Verkehr in Moabit wird möglicherweise noch zunehmen, wenn die Umgehungsstraße hinter der Siemensstraße fertig ist und die Kreuzung Beusselstraße/Siemensstraße im Verkehr erstickt, was sie heute schon viel zu oft macht. Allein der geplante Hamberger-Großmarkt an der Siemensstraße, den Stadtrat Ephraim Gothe (SPD) gegen den Willen vieler Moabiter erzwingen will, wird auf Dauer täglich zu über 3000 Fahrzeugbewegungen mehr in Moabit führen. Wo soll das denn alles bleiben?
    Ich fürchte, dass es ein Chaos gibt, wenn dann auch noch Straßenbahnen z. B. beim Abbiegen mit ihren extra Ampelphasen die Kreuzungen belasten.

  39. 39
    g. says:

    H.E.
    Wer sagt denn, daß die Straßenbahn über die Beussel b.z.w. Siemensstraße fährt?Außerdem hat die Fa. Hamberger hat ja wohl wenig mit der Straßenbahn in der Turmstraße zu tun. Das der Verkehr insgesamt zunehmen wird, ist wohl unbestritten aber man sollte beim Thema bleiben.

  40. 40
    H.E. says:

    @ g.

    Es gibt in Moabit zwei Ost-West-Routen nach Charlottenburg: über die Umgehungsstraße (heute noch über die Siemensstraße) oder über Alt Moabit. Und wenn die Route über die Umgehungsstraße an der Kreuzung Beusselstraße/Siemensstraße verstopft ist, werden die Autofahrer über Alt-Moabit fahren. Und dort treffen sie mit der Straßenbahn zusammen, u. a. an zwei Kreuzungen beim Abbiegen.
    Was in der Beusselstraße, in der Siemensstraße und in Alt Moabit heute schon los ist, kann man sich an jedem Wochentag ansehen oder auch in den Staumeldungen hören.

  41. 41
    Judith says:

    Also ich fände eine Straßenbahn nicht schlecht.
    Ich fahre so gut wie jeden Tag mit Bus, S-Bahn, oder Straßenbahn. Und mir fällt auf, dass die Straßenbahn eigentlich immer pünktlich ist und ausfallen tut sie auch nicht. Außer bei Ausnahmen.
    Aber bei Bussen ist es leider das Problem, dass sie entweder viel zu spät kommen, zu früh, so dass man sie verpasst oder gar nicht.
    Mit dem Geld ist es natürlich so eine Sache…
    Aber die direkte Verbindung, da müsste ich nicht immer mindestens 2 mal umsteigen, die direkte Verbindung Richtung Osten wäre einfach super!

  42. 42
    lea says:

    Also ich habe mir alle berichte durchgelesen, aber wenn ich auf alles eingehen würde wäre ich morgen noch nicht fertig. klar ist es ein kostenfaktor und die frage bleibt ob das geld woanders besser angelegt wäre. ich denke aber, dass eine straßenbahn moabit in sofern voranbringen wird, dass wir mehr besucher bekommen werden. seien es touristen oder ferunde. ich kenn viele die spontan gerne mal kommen würden, denen die anbindung aber einfach viel zeit kostet. ich sehe es auch so, dass tram kultur ist. denke, dass es für menschen die hier neu herziehen ein interessanter faktor ist. ich denke, dass viele menschen hier nich wollen, dass der bezirk sich nich weiterentwickelt. es werden ek-zentren, bahnen und kultur gebraucht um leute anzuziehen, die die wirtschaft ankurbeln. junge leute sind gewollt geld auszugeben und ich denke durch ne tram würden viell. auch ein paar mehr atraktive geschäfte entstehen. bitte nich falsch verstehen ich will absolut keinen moabiter berg. und schon gar nich,dass diese wunderbare kulturenvielfallt verschwindet. es muss nur ein bißchen angepasst werden.

  43. 43
    Redaktion says:

    Entwurf einer Straßenbahntrasse vom Berliner Hauptbahnhof zum U-Bahnhof Turmstraße, Referent: David Thomas, B.Sc. (Technische Universität Berlin) im Eisenbahnwesen-Seminar am 1. November 2010 (als Video):
    http://www.railways.tu-berlin.de/menue/publikationen/video/eisenbahnwesen-seminar_am_1_november_2010/

  44. 44

    […] Dabei kommt die Straßenbahn schon nach Moabit: Der Abschnitt vom Nordbahnhof über die Invalidenstraße bis zum Hauptbahnhof einschließlich einer Wendeschleife (über Invalidenstraße, Alt-Moabit, Emma-Herrwegh-Straße, Clara-Jaschke-Straße) ist derzeit im Bau und soll schon 2013 fertiggestellt werden. Ideen für die Weiterführung bis zum Zentrum von Moabit gibt es schon länger, siehe dazu auch den Bericht auf MoabitOnline. […]

  45. 45
    ariana says:

    Eine Anbindung an den HBF von Moabit West aus wäre toll. es ist mir unverständlich, warum moabit ost „überversorgt“ wird mit guter öffentlicher Anbindung, während Moabit West weiterhin brach liegt. Selbiges gilt für den U-Bahn Bau der Kanzlerbahn: warum hat man erst die Strecke Richtung Alex fertiggestellt, wo es bereits S-und Ubahn und Bus in hoher Dichte gibt, während man den Westen weiterhin ausspart. Um zu sehen, dass der es am nötigsten hätte, muss man sich nur mal das Ost-West Versorgungsloch in West-Moabit auf der BVG Karte ansehen.

  46. 46
    moabiterin says:

    Was ich bisher völlig überlesen hatte, war die Trassenalternative über die Wilsnacker Straße! Wird das wirklich geprüft? Entweder Rathenower oder Stromstraße, das verstehe ich, aber Wilsnacker?

  47. 47
    prolet says:

    Prüfen kann man vieles, ich halte aber ebenfalls eine Trasse durch die Wilsnacker Straße für die schlechteste Variante, da die Straße vergleichsweise schmal ist und daher an den Kreuzungen mit Alt-Moabit und Turmstraße nur die kleinsten erlaubten Kurvenradien (25 m nach BO Strab) gebaut werden könnten. Das bedeutete nicht nur erhöhten Verschleiß, sondern vor allem auch Lärmbelastungen für die Anwohner.

    Die Variante durch sie Stromstraße ist zwar etwas besser, allerdings verhindert die nicht dafür ausreichende Länge des betroffenen Abschnitts der Stromstraße (Länge zwischen derzeitigen Fußgängerfurten etwa 61 m) den wirtschaftlich sinnvollen und angesichts der Überfüllung etlicher Busse auch sinnvoll erscheinenden Einsatz von langen Zügen und die Überlagerung des im Prinzip „schräg kreuzenden“ (zweimal Abbiegen) Straßenbahnverkehrs über zwei eng beieinanderliege Knoten schränkte deren Leistungsfähigkeit sowohl für den Straßenbahn- als auch für den Kfz-Verkehrs deutlich ein(zusätzliche Ampelphasen erforderlich) und verlngsamte auch die Straßenbahn.

    Die beste Lösung wäre die Führung über die Rathenower Straße, da in diesem Falle
    – die Kurvenradien großzügiger und damit lärm- und verschleißärmer gebaut werden könnten,
    – die Straßenbahn ein größeres Einzugsgebiet (nördlich Turmstraße, der Bereich südlich Alt-Moabit ist kleiner und schon nah an der S-Bahn) erschließen würde,
    – die Straßenbahn auf der Turmstraße mit dem Kfz-Verkehr der Turmstraße „mitschwimmen“ würde (also keine zusätzlichen Ampelphasen),
    – und die Straßenbahn von dem Flaschenhals Alt-Moabit zwischen Kirchstraße und Stromstraße ferngehalten würde. Zudem würde eine Entscheidung für diese Variante auch die Planungsbefangenheit des Südrandes des östlichen Kleinen Tiergarten entfallen lassen.

  48. 48
    H. E. says:

    Straßenbahn in der Turmstraße: Langsam kommt mir diese Diskussion vor wie die von einigen verbissenen Baumschützern zu überflüssigen Bäumen im Ottopark. Außerdem: Die Tram kommt sowieso nie, weil die Stadt für so eine teure Sache kein Geld mehr haben wird.

    Besser wäre, CDU und SPD würden endlich mal für die immer noch an vielen U- und S-Bahnhöfen fehlenden Aufzüge sorgen. Herr Henkel und Herr Wowereit sollten wenigstens einmal im Monat mit dem Rollstuhl in Berlin unterwegs sein, damit sie begreifen, was ihre Parteien bisher verpaßt haben und was dringend notwendig ist – und zwar noch vor ’ner Bücherpyramide.

  49. 49
    Susanne Torka says:

    SPD und Grüne hatten einen Antrag eingebracht, die Straßenbahn nach Moabit voranzutreiben (Drucksache oben im Nachtrag), Ziel war 2016, laut Berliner Woche wird daraus wohl nichts:
    http://www.berliner-woche.de/nachrichten/bezirk-mitte/moabit/artikel/tram-faehrt-wohl-fruehestens-2020-in-der-turmstrasse/
    Der Senat denkt, plant und handelt in längeren Zeiträumen!

  50. 50
    vilmoskörte says:

    Ich verstehe nicht, wieso BVG und Senat darauf bestehen, dass erst das Stück bis HBf in Betrieb gegangen sein müsse, bevor man mit der Planung bis Turmstraße beginnen könne. Wenn man so plant, braucht man natürlich alle zwei Kilometer eine teure Wendeschleife und lange Bauzeiten. Vielleicht „handeln“ sie ja auch nur so, damit der Bau der riesigen Wendeschleife nicht umsonst geschehen ist.

    Ansonsten sind die Aussagen der Verwaltung ja kaum mehr als wachsweiches Rumgeeiere: »Die Verlängerung […], so Sprecherin Petra Rohland, […] werde bereits „technisch vorbereitet“. Allerdings würde der Bau erst nach Inbetriebnahme der Verbindung Haupt- und Nordbahnhof „planerisch vorangetrieben“.«