So können Sie mitmachen!

Groth-Gruppe kauft „Entwicklungsgebiet“ Mittelbereich Lehrter Straße

Die Groth-Gruppe, ein in Berlin ansässiger Projektentwickler, hat von der CA Immo Deutschland (ehemals Vivico), die Grundstücke des sogenannten „Mittelbereichs Lehrter Straße“ erworben. Auf dem Gebiet östlich der Lehrter Straße seien bis zu 770 Wohnungen mit einem Investitionsvolumen zwischen 200 Mio. und 250 Mio. Euro geplant, sagte Klaus Groth, Sprecher der Geschäftsführung, gegenüber Thomas-Daily. Im Frühjahr 2014 soll Baubeginn sein, berichtet das Immobilien-Newsportal.

Der städtebauliche Entwurf von 2010

Beim 2010 durchgeführten städtebaulichen Wettbewerbsverfahren war eine Wohnungszahl von etwa 420 Wohnungen als Vorgabe genannt worden, die 60 Prozent der Baumasse ausmachen sollten. Die anderen 40 Prozent sollten für Gewerbe genutzt werden. Der im Mai/Juni 2012 ausgelegte Bebauungsplan sieht einheitlich für das Gebiet – bis auf einen Stadtplatz gegenüber dem Haupteingang zum Poststadion – die Festlegung eines Mischgebietes vor. Anwohner haben sich stattdessen für eine Differenzierung der Nutzungstypen im Planungsbereich ausgesprochen.

Grundstücksverkäufe der CA Immo auch im Heidestraßenquartier/Europacity

Auch ein weiteres Grundstück in Moabit hat die Groth Gruppe erworben, und zwar im Heidestraßenquartier/Europacity direkt am Berlin-Spandauer-Schiffahrtskanal:  auf dem 5.500 m² großen Grundstück im sogenannten „Kunstcampus“, hier sind in alten Lagerhallen verschiedene Galerien ansässig – sollen 125 Wohnungen entstehen, der Baubeginn sei für Sommer/Herbst 2013 geplant.

Ausschnitt Baumassenmodell der CA Immo, Stand 20.07.2012

Das direkt nördlich angrenzende Grundstück, wo der Masterplan zum Heidestraßenquartier einen „Kunstkubus“ verortete, hat die CA Immo an die Edel AG veräußert, ein Unternehmen der Musik- und Entertainmentbranche mit Sitz in Hamburg. Der Kunstkubus mit einer Bruttogrundfläche von rund 6.500 m² soll die deutschlandweit verteilten Buchverlage der Edel AG aufnehmen und einer Reihe interessierter Verlage und anderen branchennahen Unternehmen ein Domizil bieten, kündigt Michael Haentjes, Vorstand und Mehrheitsaktionär des börsennotieren Unternehmens an. Im Erdgeschoß will er eine öffentlich zugängliche Nutzung unterzubringen, beispielsweise eine Kombination aus Ausstellungshalle und Café, um Kunst und kunstnahe Projekte einem interessierten Publikum zugänglich zu machen.

Damit wird auch dieser Teil des „Kunstcampus“, wie schon der Teil am Kanal direkt nördlich des Hamburger Bahnhofs auf dem das Ingenieur und Planungsunternehmen Ernst Basler + Partner GmbH ein Bürogebäude errichten will, sich faktisch als ein Bürogebäude mit etwas Ausstellungsfläche und Gastronomie im Erdgesch0ss darstellen.

Immer noch gültige kritische Anmerkung zum vorheringen Planungsprozess

Nachträge 2012:
Tagesspiegel-Artikel vom 22.7.12

Mitte Oktober fand eine Pressekonferenz mit den Investoren der Europacity statt. Im Artikel der Berliner Zeitung wird berichtet, dass Groth an der Lehrter Straße für 250 Mio. Euro 700 Wohnungen bauen möchte. Das wären 357.000 Euro pro Wohnung!

Tagesspiegel letzter Absatz: Es wäre auch sozialer Wohnungsbau möglich!

Portrait Klaus Groth im Tagesspiegel; Verbindung zur Bankgesellschaft: (manager magazin); Tagesspiegel; Berliner Zeitung. Zwischenbericht des Untersuchungsausschusses im Abgeordnetenhaus zur Bankgesellschaft, Bericht der Grünen-Fraktion.

Nachträge 2013:
Die Groth-Gruppe hat bei der Betroffenenratssitzung am 5.2.13 (Protokoll) und im Stadtentwicklungsausschuss Mitte am 6.3. (Präsentation) ihre Pläne vorgestellt. Am 18. März startet ein neues Workshopverfahren mit sieben acht eingeladenen Architekturbüros. Zu der Aufgabenstellung hat der Betroffenenrat im Vorfeld diese Stellungnahme abgegeben.

Benjamin Pfefferkorn und Nedelykov Moreira Architekten wollen die Meinungen der Anwohner aus der Lehrter Straße in das Verfahren einbringen, dazu fanden bereits am 22.3. und 8.4. statt. Deren Entwurf wird vor der Abgabe noch einmal am 13.4. um 18 Uhr im B-Laden diskutiert werden.

Die erste Entscheidungsrunde im Workshopverfahren zum Städtebau fand am 18.4. statt. Das Entscheidungsgremium hatte sich für einen Entwurf mit relativ hohen freistehenden Häusern entschieden, der laut Bezirksamt aus Gründen des Schallschutzes nicht umgesetzt werden kann, weil der Entwurf der „Lärmminderungsplanung“ des Senats widerspricht (siehe Kommentar Nr. 68)Am 30.5. wurde ein vom Entscheidungsgremium erarbeiteter lärmtechnischer Rahmenplan mit den Fachberatern erörtert und anschließend den Architektenbüros vorgelegt, die jetzt zwei Wochen Zeit haben ihre städtebaulichen Entwürfe entsprechend zu überarbeiten.

Der Artikel im MieterMagazin von Mai 2013 „Filets für den Baulöwen“ beklagt, dass der Bezirks Mitte sich nicht bemüht, einen Anteil an preiswerten Wohnungen durchzusetzen: „Nur 100 Wohnungen sollen zu einer Quadratmetermiete von 8,50 Euro nettokalt angeboten werden.“ Dieser Artikel erwähnt den Antrag zu „sozialen und ökologischen städtebaulichen Verträgen im Zusammenhang mit B-Plänen“ (Drs. 0607/IV), der in der BVV mit Stimmen von CDU und SPD abgelehnt wurde.

Bei der Betroffenenrats-Sitzung am 3.6.13 wurde über das Work­shop­ver­fahren berichtet, am Ende sollte der Film von Mathew Rose und Ursel Sieber “Klaus Groth. Der Bau­löwe — Die Stadt — Der Filz” von 2001 gezeigt werden, was aber auf­grund dieses Schrei­bens von Klaus Groth abge­sagt wurde. Aber mittlerweile steht der Film ja im Netz.

Masterplan-250Die nächsten Entscheidungsrunden fanden am 17.6.  und am 27.6. statt (Bericht darüber im Protokoll vom 2.7.13). Das Ergebnis wird aber erst dann von der Groth-Gruppe veröffentlicht, wenn der Masterplan ausgearbeitet ist und die Häuser an die beteiligten Architektenbüros verteilt sind. Die Pläne sind im B-Laden in der Lehrter Straße ausgestellt.

Der Betroffenenrat Lehrter Straße hat in seiner Oktober-Sitzung einen Offenen Brief an Mittes Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Carsten Spallek, verabschiedet, mit dem er einen Anteil von mindestens 30% bezahlbare Wohnungen (d.h. im Rahmen der WAV= Wohnaufwendungsverordnung des JobCenters) für die Lehrter Straße fordert.

Artikel zu den Forderungen des offenen Briefs in der Berliner Woche: „Betroffenenrat fordert von Bezirkspolitik Einflussnahme auf Bauprojekt“ (nicht mehr online). Die Grünen haben eine Große Anfrage dazu in die BVV eingebracht, die auch schon sehr enttäuschend beantwortet wurde (s. Kommentar Nr. 117).

Beim Stadtentwicklungsausschuss am 30. Oktober hat die Groth Gruppe das Projekt in der Lehrter Straße vorgestellt. Hier ist die Präsentation herunterzuladen.

Modell-masterplan-600

Uwe Aulich „Ein Ufo in der Lehrter Straße“ in der Berliner Zeitung über das Projekt der Groth-Gruppe. Das Statement des Betroffenenrats über die fehlenden bezahlbaren Wohnungen wird doch tatsächlich als eines von „Wutbürgern“, die sich selbst bemitleiden gewertet (skyscrapercity). Da haben doch einige nicht verstanden, dass wir gerne in der gemischten Stadt leben wollen! Das Bild oben zeigt das Modell des Masterplans, weiter oben links: der Masterplan.

Hier der Link zum Planwerk Innere Stadt von 2010. Im Stadtentwicklungsausschuss am 27.11.13 wird der Antrag der SPD für einen VE-Plan (Drs. 1152/IV) beraten.

Nachträge 2014:
Im Stadtentwicklungsausschuss am 29.1.14 wird eine inhaltliche Erweiterung dieses Antrags beraten, voraussichtlich ab ca. 19:30 Uhr. Das Ergebnis s. Kommentar Nr. 137.

Henrik Thomsen wird neuer Geschäftsführer der Groth Gruppe (Pressemitteilung), vor ein paar Monaten noch war er Geschäftsführer bei der CA Immo (und davor auch schon bei der Vivico) und hat 2012 der Groth Gruppe dieses Grundstück an der Lehrter Straße, wie auch am Berlin-Spandauer-Schifffahtrtskanal, am Mauerpark und in Lichterfelde Süd verkauft.

Am 10.2.14 um 18 Uhr findet im Saal der Berliner Stadtmission eine Informationsveranstaltung statt, zu der Bezirksamt und Groth-Gruppe gemeinsam einladen, bei der der Betroffenenrat seine Forderungen verteilen will.

Viele interessierte Nachbarn sind gekommen und haben nach der Vorstellung des Projekts (Präsentation Groth-Gruppe und Präsentation Sauerbruch Hutton) diskutiert und kritische Fragen gestellt (Bericht in der Berliner Woche und bei den Mitte-Piraten „Leben wie am Central Park„). Bericht im Property Magazin, das erstaunlicherweise erwähnt, dass die geplanten Mietpreise den Anwohnern nicht gefallen.

Das Bezirksamt legt für die Mai-BVV einen ablehnenden Schlussbericht vor zum einstimmigen Beschluss der BVV zu 30% bezahlbarem Wohnraum (analog gültiger WAV) im städtebaulichen Vertrag für den Mittelbereich Lehrter Straße (Drs. 1152/IV). Eine unglaubliche Vorgehensweise. Dazu ein Offener Brief des Betroffenenrats Lehrter Straße, der im Mai schriftlich beantwortet wurde.

Die Überschrift passt nicht ganz, denn beim angesprochenen B-Plan handelt es sich um diesen und Wettbewerbe gab es bereits zwei, aber egal, rbb Abendschau vom 14.4.14 (bei Youtube).

Berliner Woche zum Wechsel des früheren Berlin-Chefs der CA Immo, Henrik Thomsen, zur Groth Gruppe. Er hatte den Paketverkauf an der Lehrter Straße, am Berlin Spandauer Schifffahrtskanal, am Mauerpark und in Lichterfelde Süd verhandelt. (UPDATE 2020: Thomsen wechselt in den Vorstand der Deutsche Wohnen, Interview im Tagesspiegel zu Neubau, Mietendeckel und Corona)

Im Architekturforum wird der Mittelbereich jetzt in einem eigenen Thread diskutiert.

Die SPD hat in der BVV nach dem städtebaulichen Vertrag gefragt (Drs. 1397/IV, die sich auf den Beschluss der BVV, s.o. Drs. 1152/IV bezieht). Hier ist die Antwort, der ein Schreiben von Stadtrat Spallek beigefügt ist, das Groth bittet zu prüfen, „ob Sie bereit wären, innerhalb des Kontingents geförderter Wohnungen einen Anteil Wohungen für Empfänger von Hartz-IV-Zuwendungen bereitzustellen.“

Spaziergang durch die Lehrter mit Blick auf die Auswirkungen der Neubauten (Berliner Zeitung).

Die Berliner Woche zum Anteil von Wohnungen für Hartz-IV-Empfänger.

Bericht über die Demo am 14. November: Berlin trägt wieder Filz.

Bei der Dis­kus­si­ons­ver­an­stal­tung der Friedrich-Ebert-Stiftung “Die soziale Mischung im Ber­liner Neubau und Bestand: schaffen und erhalten!” am 24.11.2014 hat der Betrof­fe­nenrat Lehrter Straße zur Sozialen Mischung im Neu­bau­pro­jekt “Mit­tel­be­reich Lehrter Straße” an zwei der Referenten, Henrik Thomsen, Geschäfts­führer Pro­jekt­ent­wick­lung der Groth Gruppe, und Prof. Dr. Engel­bert Lütke Dal­drup, Staats­se­kretär, Senats­ver­wal­tung für Stadt­ent­wick­lung und Umwelt, einen offenen Brief mit seinen Forderungen zur sozialen Mischung über­geben und vorgestellt.

Nachträge 2015:
Thomas Groth im Interview bei Exclusiv zur Mietpreisbremse und Wohnungsneubau. Er sieht eine „Überforderung der Bauträger“ durch die Bezirke (Bau von Kitas, preisgünstigen Mietwohnungen usw.) und spricht sich für „klare Regelungen und eindeutige Konditionen“ aus. Aber weder Senat noch Bezirke trauen sich! Allerdings hält er auch Seggregation, teure Innenstadt und günstigere Außenbezirke für „normal“. Er spricht auch vom Sozialen Wohnungsbau für 7,50 Euro in der Lehrter Straße und rechnet mit 300 (!) Bewerbungen pro Wohnung und sagt voraus, dass sich wohl hauptsächlich Leute aus der Umgebung bewerben werden, deren Wohnungen dann teurer vermietet werden können.

Der Betroffenenrat bekommt keine Antworten zum Thema bezahlbares Wohnen, daher hat er einen weiteren Brief an den Senator und seine Verwaltug geschrieben. Die Forderung: 50%! (Brief zum Download).

Laut Bezirksamts-Beschluss vom 19.5.2015 soll die Kita für 80 Kinder, die die Groth Gruppe im Zusammenhang mit ihrem Neubauvorhaben errichten muss, neben dem Hallenbad im Fritz-Schloß-Park gebaut werden (BA-Vorlage 1169, Anlage 1 und 2 / Berliner Woche). Über diese Pläne hatte der Betroffenenrat Lehrter Straße in seiner Juni-Sitzung gesprochen (wenn das Protokoll verabschiedet ist, werden wir es hier bereitstellen) und will im Juli ein Schreiben verabschieden.

Artikel über Neubau in der Europacity und Lehrter Straße (MieterEcho Nr. 374 – Mai 2015).

Am 14. Juli 2015, 18-20 Uhr laden Bezirksamt und Groth Gruppe zu einer weiteren Informationsveranstaltung über den aktuellen Planungsstand in den Saal der Berliner Stadtmission, Lehrter Straße 68, ein. Hier könnt Ihr die Einladung herunterladen. Hier geht es zur Projektseite der Groth Gruppe.

Bild-mittelb-2015-veranst-aus

Die Berliner Zeitung berichtet über das Projekt und auch die Berliner Woche.

Die Groth Gruppe stellte dem Betroffenenrat Lehrter Straße (BRL) die bei der Informationsversammlung gezeigten Präsentationen zur Verfügung, die der Groth Gruppe und die Präsentation von Sauerbruch Hutton (mit Bildern vom Modell und genaueren Plänen).
Die Zahlen variieren etwas in den Veröffentlichungen und in den Präsentationen: 344 Mietwohnungen sollen nach hinten an der Bahn entstehen in 8 Geschossen (Höhe 26 m), an der Lehrter Straße 255 Eigentumswohnungen zu Preisen ab 3.700 Euro/qm in 6 Geschossen (Höhe 20 m). Im nördlichen Bereich sollen 160 geförderte Wohnungen (158!) gebaut werden, die vermutlich von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Degewo übernommen werden. Dort ist eine vom Senat geförderte Kaltmiete von 6 bis 7,50 Euro/qm vorgesehen. In den freifinanzierten Mietwohnungen sollen Mieten ab 9 bis zu 14 Euro/qm verlangt werden, wird heute gesagt. Aber mal sehen, was der Markt bei Fertigstellung so her geben wird … Und dann ist da noch das Hochhaus, in dem 250 – 300 Studentenwohnungen mit 20 – 25 qm Wohnfläche Platz finden sollen, 18 Geschosse hoch, über die Preise wurde noch nichts gesagt. Aber üblicherweise werden solche Apartements für mindestens 400 Euro vermietet.
Auf Kritik und Forderungen des BRL wurde mit dieser Planung überhaupt nicht eingegangen, wenn man mal von dem uralten und unwichtigsten Wunsch nach Erhalt der Backsteinmauer und des Bahnhauses absieht. Seit Beginn der Planungen wurde versucht günstige Mieten durch Auflagen im Städtebaulichen Vertrg zu erreichen. Im November 2014 hatte der BRL bei der Veranstaltung „Die soziale Mischung im Ber­liner Neubau und Bestand: schaffen und erhalten“ einen offenen Brief abgegeben, der die soziale Durchmischung innerhalb eines Hauses fordert und erst im Juni 2015 einen wesentlich höheren Anteil von Wohnungen, die für die ansässigen Normalverdiener bezahlbar sein (50%) und auch für Transferempfänger leistbar sein sollen (30%) gefordert (Brief an die Senatsverwaltung). 
Mieterinnen und Mieter der Häuser Lehrter Straße 26A – 30 kritisieren die Verschattung ihres Hofes und der Wohnungen in den unteren Geschossen durch den Neubau des nördlichsten Flügels.
Außerdem gibt es Kritik an dem Standort der Kita außerhalb des Baugebietes. Bei der Veranstaltung hat der Verein für eine billige Prachtstraße – Lehrter Straße e.V. dieses Flugblatt verteilt.
Es wurde angekündigt, dass die Offenlegung des Bebauungsplans voraussichtlich Mitte August, während der Sommerferien stattfindet. Dann wird bei MoabitOnline ein neuer Artikel erscheinen.
Mehr Informationen zu diesem Bauprojekt und anderen Planungen rund um die Lehrter Straße: http://www.lehrter-strasse-berlin.net/lokale-planungen.

Appell von Reiner Zeeb, die Pappeln stehen zu lassen (Demokratie Spiegel).

Neuer MoabitOnline-Artikel zur Öffentlichkeitsbeteiligung B-Plan 1-67VE vom 24. August 2015. Dort auch die weiteren Nachträge und Kommentare.

228 Kommentare auf "Groth-Gruppe kauft „Entwicklungsgebiet“ Mittelbereich Lehrter Straße"

  1. 1
    Apotheker says:

    Das müssen wirklich Wohnungen in guter Lage besonders für Einheimische sein, bei ca. 300000€ Durchschnittspreis an Einstandskosten….
    ( mit individuellem Ausbau natürlich noch etwas mehr).

  2. 2
    Susanne says:

    jetzt doch ein einheitlicher Entwickler für den Mittelbereich der Lehrter Straße? Während des städtebaulichen Gutachterverfahrens war darauf abgestellt worden, dass kleinere Einheiten möglich werden sollten und auch Baugruppen und Genossenschaften die Möglichkeit haben sollten Grundstücke zu erwerben. Alles in einer Hand wird der Monotonie Vorschub leisten. Schade, dass diese Chance vertan ist.

  3. 3
    Thomas Koch says:

    @2: Stimmt. Der Betroffenenrat sollte mal die Groth-Gruppe einladen und schauen, was da noch an Schadensbegrenzung möglich ist. Evtl. ist man dort ja bereit, Teilflächen zu veräußern – bspw. die nicht so wertigen in Richtung Bahn – was für kreative Architekten eine echte Herausforderung wäre. Sonst könnten natürlich auch verschiedene Architekten planen. Das alles wären natürlich keine optimalen Lösungen, aber im Berliner Rahmen besser als nichts.

    Auch sollte die „Zukunftswerkstatt Lehrter Straße“ sich noch mal mit dem Projektstand auseinandersetzen. Ich habe nie verstanden, warum die BürgerInnen vor Ort sich das Instrument nicht zu eigen gemacht haben. Als Schnittstelle zur Verwaltung und zur Bezirkspolitik ist die Zukunftswerkstatt ein geeignetes Instrument, um Einfluss auf den Investor zu nehmen.

  4. 4
    Hans Richter says:

    die CA Immo brauchte wohl Geld 😀
    Auch da sehen wir mal wieder. Die Kapitalisten f….. das Volk und die Regierung schläft. Das schlimme ist, dass das Volk nix merkt. Die Groth-Gruppe – war die nicht auch in dem Skandal der Berliner Bankgesellschaft involviert? Meine mal was gelesen zu haben.

  5. 5
    R@lf says:

    Wenn ich mir auf der Projektseite der Groth-Gruppe ansehe, was die bauen, z.B. die „Speicherstadt Potsdam“ oder „Wohnen am Voltaireweg“, dann weiß ich schon was das gibt: GEBAUTE MONOTONIE. Der Lehrter bleibt auch nix erspart…

    Kann mich da nur Susanne anschließen, dass uns wiedermal vorgespiegelt wurde (… „Bürgerbeteiligung“), dass da auch kleinteiligere Lösungen mit einem interessanten Baubild möglich sein sollten, an denen nicht nur ein Großspekulant verdient. Grüße an die Planungspfeifen, die offenbar erneut nicht in der Lage sind bürgernahes und zukunftsfähiges Bauen in Moabit (und Berlin) zu garantieren. Money rules.

  6. 6
    H. E. says:

    Ist das nicht auch alles zu Zeiten von EX-Stadtrat Ephraim Gothe (SPD) geplant und von den Fraktionen der SPD und CDU beschlossen worden?

  7. 7
    H. E. says:

    Kleine Ergänzung:

    EX-Stadtrat Ephraim Gothe (SPD) ist jetzt Staatssekretär bei SenStadt. „Ein Staatssekretär verdient … einen Durchschnittssatz von 101.550 Euro im Jahr“, so heute in der Berliner Morgenpost. Das sind 8.463 Euro im Monat, „plus Dienstwagen, Fahrer, Reisekosten und Büroaufwendungen“.

  8. 8
    vilmoskörte says:

    zu 7: Hast du zu Hause schon das Bild vorn Herrn Gothe hängen und wirfst täglich mit Dartpfeilen nach ihm?

  9. 9
    H. E. says:

    Nee, nich mehr, weil er doch inzwischen runtergefallen is.

  10. 10
    Rané says:

    @ vimos
    Das wäre mit Wowereit sinnvoller, denn das ihm hörige Fußvolk ist nicht so prickelnd. Erledigt den König und nicht nur seine Mätressen bevor die letzen Immobilien verscherbelt werden und das letze Ufer zubetoniert wird und das letze kreative Pflänzlein den Geist aufgibt.

  11. 11
    Susanne Torka says:

    Zu dem 2. Deal der CA Immo mit der Groth-Gruppe bezüglich Flottwell Living und Licherfelde (ehem. Truppenübungsplatz) siehe Gleisdreieck-Blog. Hier wird u.a. der Verkaufspreis diskutiert:
    http://gleisdreieck-blog.de/2012/07/22/flottwellstrasse-ca-immo-vivico-verkauft-katze-im-sack-an-groth-gruppe/

  12. 12
  13. 13
    vilmoskörte says:

    Zu 12: Der Artikel steckt hinter einer Paywall und ist über den Link nicht in voller Länge einsehbar, aber mit einer Suche nach dem Titel Edel AG baut Standort in Berlin auf” kann man die Paywall umgehen.

  14. 14
    Apotheker says:

    Hallo Susanne, der Link funktioniert nur bei Mopo-Abonnenten.

  15. 15
    Jürgen says:

    Vilmoskörtes Tipp zur Umgehung der Paywall bei der Mopo war noch nicht veröffentlicht, als Apotheker auch drauf hinwies, aber genaue so, wie Vilmoskörte es beschreibt, kann man zu den Beiträgen kommen.

  16. 16
  17. 17
    audib says:

    Wenn man sich mal den Preis ausrechent, den Groth pro Quadratmeter bezahlt hat, wird die Wut noch ein wenig größer: rund 145 Euro!!
    Dafür kann Otto Normalidiot nicht mal in Neukölln Bauland kaufen….
    Auch wenn das Gelände kontaminiert ist….sicher ein Schnäppchen und eine Lizenz zum Gelddrucken…..

  18. 18
    Thomas says:

    @audib: Von ganz wenigen Ausnahmen ist das Land Berlin verpflichtet, das höchste Gebot zu nehmen. Wenn es so wäre wie sie sagen („Schnäppchen“ „Lizenz zum Gelddrucken“), wären doch Mitbewerber von Groth schön blöd, wenn sie nicht (wesentlich) mehr geboten hätten. Ihre These ist also ausgesprochen zweifelhaft und stammtischig. Davon abgesehen: Wenn Sie so sicher sind, dass das Land Berlin hier Geld verschenkt: Niemand hindert Sie daran selbst ein Unternehmen zu gründen und selbst mehr zu bieten. ist ja offenbar risikolos, weil eine Lizenz zum Geldrucken.

  19. 19
    Jürgen says:

    @ Thomas
    Was hat die Argumentation mit dem Land Berlin jetzt mit dem Verkauf der Grundstücke zu tun? Das Land Berlin ist doch beim Kauf/Verkauf gar nicht involviert, hat auch keiner bisher behauptet!

  20. 20
    Susanne Torka says:

    Also ich habe jetzt noch mal versucht nachzurechnen.
    Laut B-Plan 1-67, der gerade auslag, ist der Mittelbereich Lehrter Straße ca. 7,6 ha groß. Dazu kommen die 5.500 qm an der Heidestraße. Für beides zusammen wurden 20 Millionen bezahlt. Wenn ich mich jetzt mit den Nullen nicht vertan habe, sind das ca 240 Euro pro qm.
    Im Tagesspiegel-Artikel wird allerdings von einer möglichen Geschossfläche von 140.000 qm gesprochen. Teilt man die 20 Mio. durch diese Fläche kommen dann 143 Euro raus!
    Die CA Immo brauchte wohl dringend Geld!

  21. 21
    Thomas Koch says:

    Susanne Torka: mich würde mal interessieren, ob der Betroffenenrat (und ggf. wie) versuchen möchte, auf die weitere Entwicklung Einfluss zu nehmen (siehe zu einigen Möglichkeiten meinen Kommentar Nr. 3).

  22. 22
    Kai says:

    Einige ausgewählte Vorfälle der letzten Wochen in Moabit. Angesichts der (gefühlt) rasanten Zunahme der Kriminalität und Gewalt in der letzten Zeit ist es erstaunlich, dass sich überhaupt noch Investoren finden, die Ihr Geld in diesem Teil der Stadt anlegen möchten:

    – Ein 21 Jahre alter Tourist ist in der Turmstraße in Berlin-Moabit von drei Männern überfallen und schwer verletzt worden. Die Täter raubten dem Mann sein Bargeld, nachdem sie ihn zuvor zu Boden geschlagen und getreten hatten. Außerdem traf den Mann nach Angaben der Polizei ein Stich ins Bein. Er musste zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Räuber entkamen mit ihrer Beute in unbekannter Höhe.
    – Drei mit einem Elektroschocker bewaffnete Täter haben in Moabit auf offener Straße mehreren Männern Handys und Bargeld geraubt. Die etwa 20 bis 25 Jahre alten Männer überfielen am späten Dienstagabend in der Beusselstraße, in der Rostocker Straße und in der Berlichinger Straße drei Männer und raubten ihnen die Wertgegenstände. Die 23, 19, und 26 Jahre alten Opfer blieben den Angaben zufolge unverletzt. Die Täter flüchteten.
    – In Moabit ist ein Mann überfallen und ausgeraubt worden, als er gerade dabei war, seine Notdurft an einer Hauswand zu entrichten. Ein Polizist fand den verletzten Mann neben der Fahrbahn in der Lerther Straße. Eine Gruppe Jugendlicher soll ihm gegen 21.45 Uhr das Handy und das Portemonnaie geraubt haben und dann in Richtung Fritz-Schloß-Park geflüchtet sein.
    – In einem BVG-Bus ist in der Nacht ein 19-Jähriger von einer Gruppe Jugendlicher brutal attackiert worden. Sogar nach dem Aussteigen an einer Moabiter Haltestelle gingen die Angriffe weiter.
    – Mit Pistolen haben Unbekannte eine Videothek in der Jonasstraße in Moabit überfallen.

  23. 23
    Susanne Torka says:

    @22,
    was jetzt die Kriminalität mit den Investitionen zu tun hat, erschließt sich mir nicht.
    @21 und 3,
    wir werden es versuchen, Du kannst uns ja gerne ein paar Tipps geben, wie es uns gelingen kann, jemand Verantwortliches einzuladen.

  24. 24
    Kai says:

    @23 (Susanne Torka)
    Hier wird u.a. kritisiert, dass für den qm ein zu niedriger Preis gezahlt wird, dass die Vergabe an nur einen Entwickler nicht OK sei etc.. Ich denke, dass man auch mal realistisch sein muss: Bei allen punktuellen „Aufhübschungen“ in Moabit in der jüngeren Vergangenheit gibt es eine durchaus kritisch zu bewertende Entwicklung in Sachen Kriminalität & Gewalt, Sozialstruktur, Erscheinungsbild etc. in den letzten Jahren. Letztendlich werden auch aus diesen Gründen die Investoren nicht unbedingt Schlange stehen, um ausgerechnet hier zu investieren – so nachvollziehbar vieles von den hier geäusserten Kritiken und Forderungen auch ist! Ich würde als Investor zumindest ins Grübeln kommen, ob es sinnvoll ist, viele Millionen in ein Bauprojekt in einem Stadtteil zu stecken, der z.B. angesichts der von mir aufgelisteten Beispiele (und der Häufung derartige Fälle) u.U. schon in wenigen Jahren für die von mir anvisierte Zielgruppe gar nicht mehr attraktiv erscheint.

    Ganz davon abgesehen, dass ich es wirklich unglaublich finde, was sich in den letzten Wochen hier so abgespielt hat! Ein Thema, das hier übrigens nahezu komplett ausgeblendet wird! Ich habe zumindest keine Beiträge darüber gefunden. Falls derartige Zustände von der Mehrheit schon als nicht mehr aussergewöhnlich angesehen werden sollten, bin ich dann wohl nach immerhin mehreren Jahrzehnten im Kiez inzwischen wohl hier fehl am Platz! Ich fände das ausserordentlich bedauerlich.

  25. 25
    Susanne Torka says:

    Ich halte zunehmende Kriminalität (wenn sie denn wirklich zunimmt und nicht nur mehr Fälle öffentlich bekannt werden) für kein spezielles Moabiter Problem, sondern für en gesamtgesellschaftliches. Wobei ich hier jetzt nicht über Ursachen diskutieren möchte. Das kann besser bei anderen Artikeln geschehen, z.B.:
    Kriminalität mehr oder weniger – https://moabitonline.de/1043
    Falsche Wahrnehmung – https://moabitonline.de/1071

    und über Veränderungen in Moabit allgemein, z.B.:
    Was ist und was wird? – https://moabitonline.de/817
    und zum Vergleich, für diejenigen, die meinen es gehe nur bergab:
    Wie war Moabit und wie soll’s werden? – https://moabitonline.de/7007

    Bei diesem Artikel bitte nur noch zum Mittelbereich Lehrter Straße kommentieren.
    Hier gab es Vorstellungen, die auch durch das städtebauliche Gutachterverfahren vor Jahren bestärkt wurden, dass ermöglicht werden sollte, dass das Gelände kleinteilig entwickelt würde und Baugruppen, Genossenschaften oder Alternative Projekte zum Zuge kommen könnten. Und vielleicht auch ansässige Gewerbetreibende. Deshalb sind viele, die sich an dem Planungsprozess beteiligt hatten, enttäuscht von der Entscheidung des Grundstückseigentümers das ganze Gebiet an einen Entwickler zu verkaufen.

  26. 26
    Zeitungsleser says:

    Es soll hier zwar nur um den Mittelbereich Lehrter Straße gehen, aber das andere Gelände, das die Groth-Gruppe von der CA Immo in Lichterfelde gekauft hat ist doch auch interessant, wieviel Natur bleibt, wieviel Wohnungen werden gebaut?
    http://www.berliner-zeitung.de/berlin/berlin-lichterfelde-angst-vor-neuen-hochhaeusern,10809148,20861542.html

  27. 27
    Zeitungsleser says:

    nochmal die Groth-Gruppe, Flottwell Living neben dem Gleisdreieck-Park, Eigentumswohnung zum Preis von 3200 bis 5500 Euro pro qm oder Mietpreis kalt 12 für Dachgeschoss 15 Euro. Das kann ja was werden für die Lehrter!
    http://www.berliner-zeitung.de/berlin/tiergarten-quartier-fuer-besserverdienende,10809148,21008524.html

  28. 28
    H. E. says:

    Ganz unabhängig von diesem Projekt:

    Es wird Zeit, dass Berlin eine in jeder Hinsicht bessere und vor allem sozialere Grundstücks- und Baupolitik bekommt. In den letzten Jahren hat mir bis heute auf diesen Gebieten im Senat und in den Bezirken an vielen Stellen schlicht und einfach das Geistige gefehlt.

    Außerdem muss dringend der Umgang mit Spenden geändert werden. Ein Investor, eine Spende, eine Partei als Empfänger, die Fraktion dieser Partei in der BVV (die über den Bebauungsplan eines Investors abstimmt), ein Mitglied dieser Partei als Baustadtrat und damit als Chef der Bauverwaltung (die den B’plan befürwortet und die Baugenehmigung erteilt), das ist für mich eine durchgehende Linie mit zu vielen Einflußmöglichkeiten für einen Investor.

  29. 29
    Jürgen says:

    Der letzte Abschnitt des Berichts des Tagespiegel zum Flottwell-Living Projekt zitiert Groth: „An der Lehrter Straße könne er sich auch ein Engagement im Rahmen einer Neuauflage des sozialen Wohnungsbaus vorstellen, sagte Groth.“ Sein Finanzierungsmodell für die Sozialwohnungen laut diesem Artikel: „Groth baut, die Investitionsbank Berlin (IBB) finanziert, und die Wohnungsbaugesellschaften übernehmen dann die Wohnungen in ihren Bestand.“

  30. 30
    H. E. says:

    Ist ja ein guter Vorschlag, aber warum gleich wieder so extrem bzw. monofunktional. Berlin muss gemischt bleiben und nicht hier die einen und dort die anderen.

    Genau diese Entmischung wurde und wird durch die grottenschlechte Liegenschaft- und Baupolitik aller CDU- und SPD-Senate der letzten Jahrzehnte gefördert. Überall wurden und werden zu große Grundstücke an einzelne Bauträger verkauft, die dann monofunktionale Strukturen mit den entsprechenden negativen Folgen für die Stadtentwicklung erzeugen.

  31. 31
    H. E. says:

    Für Friedrichshain ist ein Bauvorhaben mit 550 Wohnungen geplant, bei dem es eine intensive Bürgerbeteiligung gegeben hat und bei dem es offenbar dem Bürgermeister Franz Schulz (Grüne) gelungen ist, den Bauträger davon zu überzeugen, dass dieser einen Teil der Wohnungen für Haushalte mit geringem Einkommen reserviert.
    Da nach Meinung vieler zu wenig öffentliche Fläche (also auch hier offenbar wieder zu viel Beton!!) bleibt, wollen die Piraten in der BVV ein „Werkstattverfahren“ wie beim Mauerpark beantragen.

    Ich möchte hiermit vorschlagen, dieses auch für den „Mittelbereich Lehrter Straße“ zu tun.

    Siehe hierzu den Artikel „Planungen für ein neues Stück Berlin“ unter
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/friedrichshain-planungen-fuer-ein-neues-stueck-berlin/7466372.html

  32. 32
    Susanne says:

    im Gegensatz zu der Idee ausschließlich sozialen Wohnungsbau zu errichten, gefällt mir das Münchner Modell besser, bei dem Investoren, wenn sie denn Eigentumwohnungen bauen wollen, das nur bei einem Drittel der Wohnungen machen können, und im selben Projekt ein Drittel freifinanzierte Mietwohnungen und ein Drittel Sozialbauwohnungen mit begrenzten Mieten errichten müssen.
    Berlin sollte auf keinen Fall die Fehler der früheren Sozialbauförderung wiederholen.

  33. 33
    Susanne says:

    Ein Beispiel aus Friedrichshain-Kreuzberg: 10 % Sozialbauwohnungen (gebaut ohne weitere Förderung) mit einer Miete von 5,50 Euro in einem großen Bauprojekt mit insgesamt 550 Wohnungen ist zwar noch nicht super, aber es zeigt einen Weg in die richtige Richtung. Bei harten Verhandlungen können sich also auch Bezirke durchsetzen …
    http://www.berliner-zeitung.de/berlin/sozialwohnungen-in-friedrichshain-deal-im-szenekiez,10809148,21127086.html

  34. 34
    Thomas Koch says:

    @ 33: Gutes Beispiel. Zutreffende Analyse. Vielen Dank!

  35. 35
  36. 36
    Zeitungsleser says:

    Im Dezember hat die Groth-Gruppe auch am Mauerpark von der CA Immo gekauft:
    http://www.berliner-zeitung.de/berlin/stadtentwicklung-neues-wohnviertel-am-mauerpark,10809148,21168060.html

    Jetzt wurden Pläne vorgestellt:
    http://www.berliner-zeitung.de/berlin/stadtentwicklung-sozialwohnungen-oder-luxus-am-mauerpark,10809148,21850076.html

    Gebaut werden sollen zur Hälfte Eigentumswohnungen und zur Hälfte Mietwohnungen, aber für eine Miete unter 11,50 Euro will Groth Fördermittel!!!
    Die Bürgerinitiativen haben die Gespräche abgebrochen!

  37. 37
    Netzsurfer says:

    und hier in der Pankower Allgemeinen Zeitung von heute „Groth plant Mauerpark ohne Abendsonne“:
    http://www.pankower-allgemeine-zeitung.de/2013/02/18/groth-plant-mauerpark-ohne-abendsonne/

    Das wird vermutlich im Mittelbereich Lehrter Straße ähnlich aussehen, keine Sonne auf dem Grünstreifen zwischen Gebäuden und Bahn.

  38. 38
    H. E. says:

    M. E. hat Berlin das folgende Problem:

    An allen Ecken und Enden der Stadt kommt es zu Widerständen von Bürgern gegen geplante Bebauungen, …
    – weil oft ein zu großes öffentliches Grundstück an nur einen Investor verkauft wird,
    – weil die Stadt keinen Bebauungsplan für dieses Grundstück gemacht hat,
    – weil die Stadt statt dessen dem Investor die Anfertigung des Bebauungsplanes überläßt und
    – weil dann Parteien in den BVV’s oder im Senat mit Begeisterung den Bebauungsplan des Investors beschließen.

    Dabei sollte es eigentlich so sein, dass die Stadt selbst ihre Zukunft gestaltet,
    – indem sie Stadtentwicklung und Städtebau selbst plant,
    – dann diese Planung in entsprechenden Bebauungsplänen festlegt und
    – dann erst Grundstücke an die Investoren verkauft, die diese städtische Stadtplanung verwirklichen möchten.

  39. 39
    Thomas Koch says:

    @H.E.: Die CA Immo als vormaliger Eigentümer ist ein privatwirtschaftliches Unternehmen (privatisierter ehemaliger DB-Bestand), die Fläche somit kein öffentliches, sondern ein privates Grundstück.

    Ich sehe den Bezirk aber schon in einer klaren Pflicht, die Groth-Gruppe bezüglich der Zusagen des Vorbesitzers für eine kleinteilige, parzellierte Bebauung für sehr unterschiedliche Nutzer in die Pflicht zu nehmen. Der Hebel ist das Baurecht, Stichwort „Hamburger Modell“. Es wäre gut, wenn der Betroffenenrat die Initiative ergreift.

  40. 40
    Zeitungsleser says:

    ein Kurz-Portrait von Klaus Groth, dem Senior der Groth-Gruppe, das hier vielleicht jemand interessieren könnte:
    http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/berliner-wirtschaft/heik-afheldt-trifft-klaus-groth-immobilienmann/1781410.html

  41. 41
    H. E. says:

    Am vergangenen Mittwoch hat die Groth-Gruppe im Ausschuss für Stadtentwicklung ihre neue Planung für eine Bebauung des Mittelbereiches Lehrter Straße vorgestellt:

    Für das 37.000 qm große Grundstück gab es bereits 2010 einen Architekten-Wettbewerb, aus dem als Sieger die Arge Carpaneto Schöningh usw. hervorging, deren Entwurf oben im Artikel zu sehen ist. Auf der Grundlage dieser Arbeit entstand der Bebauungsplan 1-67, der jedoch bisher vom Bezirksamt nicht rechtsgültig gemacht wurde, was die Groth-Gruppe in ihrer Broschüre mehrfach betont.
    Dieses (Versäumnis des Bezirksamtes) hat die Groth-Gruppe genutzt, um das Wettbewerbsergebnis und den B’plan fast komplett zu ignorieren und eine eigene und völlig andere Planung zu machen, die ab Herbst 2014 verwirklicht werden soll. Diese neue Planung sieht wie folgt aus:

    Das Grundstück hat eine Fläche von 37.000 qm. Die geplante Bruttogeschossfläche (Fläche aller Geschosse inkl. Wänden) soll 75.000 – 78.000 qm umfassen, was eine Geschossflächenzahl (GFZ) von 2,1 ergibt. Zur bebauten Grundfläche und zum Grad der Bodenversiegelung wurden keine Angaben gemacht.

    An Stelle der bisher geplanten dreizeiligen Anlage sind nunmehr U-förmige Blöcke vorgesehen, von denen sich jeweils zwei um je einen von vier Höfen gruppieren. In einem weiteren Block, der an den Altbau im Norden anschließt, befindet sich ausschließlich Gewerbe, in den anderen Blöcken sind Wohnungen, ein Hotel, ein Ärztehaus, Flächen für Dienstleistung und Nahversorgung und eine Kita vorgesehen. Gegenüber dem Eingang zum Sportpark ist nach wie vor ein Stadtplatz geplant, ebenso wurde der Grünzug entlang der Bahn erhalten.

    Der breite Grünstreifen entlang der Lehrter Straße ist jedoch entfallen, da die geplanten Gebäude die Flucht der vorhandenen Altbauten aufnehmen.
    Am Stadtplatz sind zwei Hochhäuser mit je 15 Geschossen vorgesehen, wobei das an der Südseite das Hotel und das an der Nordost-Ecke Mietwohnungen enthalten soll. Zur Art des Hotels und zur Zimmeranzahl wurden keine Angaben gemacht.
    Ein Nachteil ist u. a., dass das Hotel-Hochhaus den Stadtplatz täglich sehr lange verschatten wird. In der alten Planung und im Bebauungsplan waren bisher keine Hochhäuser vorgesehen.

    Es sollen ca. 600 – 700 Wohnungen entstehen, jeweils zur Hälfte Eigentums- und Mietwohnungen. Die Eigentumswohnungen liegen vorn an der Lehrter Straße und die Mietwohnungen dahinter. Die Mietwohnungen schirmen das Areal gegen den Bahnlärm ab.
    Bei den Mietwohnungen wird nach mittlerem und gehobenem Standard unterschieden. Die Wohnungen mit mittlerem Standard sind in einem Block am nördlichen Ende auf der Seite zur Bahn und neben dem Gewerbeblock geplant. Man hat also konsequent nach Qualitäten sortiert.

    In der gleichen Ausschuss-Sitzung hat die Groth-Gruppe ihre neue Planung für das nördliche Grundstück am Mauerpark vorgestellt. Hierzu gab es von drei anwesenden Bürgerinitiativen umgehend sehr heftige Kritik. U. a. wurde von ihnen gesagt,
    – dass die neue Planung die frühere Planung verschlimmert,
    – dass diese Planung mit dem Wedding nichts zu tun hat,
    – dass diese Planung gegen jede gesellschaftliche Mehrheit geschieht,
    – dass die zu hohen Kaufpreise und Mieten ein Publikum anziehen werden, das keinen Beitrag zum Brunnen-Viertel liefern wird,
    – dass diese Planung die soziale Entmischung fördert,
    – dass diese Planung die Handschrift einer Gated Community mit Zaun und Wachmann trägt,
    – dass diese Planung komplett abgelehnt wird und man alles inkl. aller nur möglichen Rechtsmittel versuchen wird, um sie zu verhindern.

    In meinen Ohren klingen diese Argumente fast so, als ob sich jemand zur oben beschriebenen neuen Planung für den Mittelbereich Lehrter Straße geäußert hätte.
    Bei beiden Vorstellungen waren übrigens ca. 40 – 50 Gäste und ein Kamerateam anwesend. Und, merkwürdig, als ich kam, stand vor dem Rathaus-Eingang ein Polizei-Mannschaftswagen und zwei Polizisten schlenderten locker umher.

  42. 42
    Thomas Koch says:

    @ 41: Vielen Dank für die Berichterstattung. Falls tatsächlich, wie beschrieben, noch keine Festsetzung erfolgt ist, kann ich darin nicht zwingend ein „Versäumnis“ des Bezirks sehen. Eine Bebauung nach § 34 ohne Bebauungsplan dürfte sicherlich bei der Größe des Projekts nahezu unmöglich sein. Falls doch, hat der Bezirk noch die Möglichkeit, das Bauvorhaben zurückzustellen oder eine Veränderungssperre zu erlassen.

    Entscheidender ist sicherlich, ob und wie der Bezirk eigene Interessen durchsetzen möchte: städtebauliche Ziele, einen Beitrag zur sozialen Wohnraumversorgung. Der Bezirk sitzt hier jedenfalls am längeren Hebel, muss diesen aber in die Hand nehmen. Es wäre sehr hilfreich, wenn der Betroffenenrat diesen Hebel mal selbstbewusst für sich beansprucht und einen Forderungskatalog erarbeitet.

  43. 43
    Lehrter Straßler says:

    Sowohl der schon überarbeitete städtebauliche Entwurf von carpaneto.schöningh wie auch der ausgelegte Entwurf des Bebauungsplans hatten durchaus erhebliches Verbesserungspotenzial, und ein Durchwinken des damaligen B-Plan Entwurfs, wie es jetzt H.E. anscheinend befürworten würde, wäre würde viele berechtigte Kritik an diesem Planungen negieren.
    Und anders als H.E.s Beitrag es suggeriert, hat die Groth-Gruppe noch keinen finalen Entwurf ihrer Planungen beim Ausschuss dargestellt, sondern vielmehr ebenfalls angekündigt, dass sie zusammen mit dem BA Mitte über den – warum auch immer entwickelten Rohentwurf – hinaus einen neuen mehrstufigen städtebaulichen Wettbewerb für den Mittelbereich Lehrter Straße mit sechs ausgewählten Büros noch in diesem Monat starten wird. Ob am Ende des Wettbewerbs tatsächlich das Ergebnis des Preisträgers so aussieht, wie die im Ausschuss präsentierte neue Entwurfsskizze, werden wir dann voraussichtlich in wenigen Monaten sehen.
    Als positiv bei Groth sehe ich den bei annähernd gleicher – meines Erachtens zu hoher – Baumasse der beiden Entwürfe der höhere Wohnanteil. Dass Groth aber auch noch ein Hotel in den Mittelbereich der Lehrter Straße hinklotzen will, andererseits zum kotzen. Und wie sich das künftige Wohngebiet – für den künftigen B-Plan vermute ich trotzdem von Seiten Amt/Investor den Vorschlag „Mischgebiet“ in das Gefüge der Lehrter Straße integriert, wird neben dem Städtbau auch sehr mit der Planung möglichen sozialen Durchmischung abhängen. Eine Vertreterin des Betroffenenrats hat beim Ausschuss schon klar Position bezogen, dass unbedingt eine feingliedrige soziale Mischung in jedem einzelnen Haus anzustreben ist, das ist allerdings nach den Darstellungen der Groth-Gruppe beim Ausschuss nicht zu vermuten. Zumindest einzelne Vertreter des Betroffenenrats hatten offenbar die Gelegenheit bekommen, zu einem Vorentwurf der Unterlagen des neuen Wettbewerbs Stellung zu beziehen. Diese Stellungnahme wurden den Ausschussmitgliedern auch zur Verfügung gestellt.

  44. 44
    H. E. says:

    Die Versäumnisse des Bezirksamtes haben m. E. schon kurz nach der Wende begonnen, weil es absehbar war, dass sich in der Stadt in baulicher Hinsicht vieles verändern wird.
    Tiergarten und später Mitte haben es damals versäumt, eine eigene Stadtplanung zu machen und mit dieser und Bebauungsplänen die städtebaulichen Ziele festzulegen. Statt dessen hat man überall gewartet, bis einzelne Investoren riesige Grundstücke gekauft haben und dann haben ihnen manche Stadträte und Parteien gern den Weg geebnet. Und dabei hat man dann auch noch gegen die Ziele von Stadtumbau West, Planwerk Innere Stadt und Umweltatlas gehandelt, alles öffentliche Werke von und für SenStadt und die Stadt Berlin und ihre Bewohner und mit vielen Steuergeldern bezahlt.

    Das oben geschilderte Problem sieht man z. B. hier:
    http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/planwerke/pix/innere_stadt/download/planwerk_innere_stadt_2010.jpg
    Genauso wie beim Großmarkt an der Siemensstraße ist für den Mittelbereich Lehrter Straße eine andere Planung eingetragen. Beim Großmarkt wurde die vom Planwerk abweichende Planung gegen jede Vernunft vor zwei Jahren in der BVV Mitte von CDU und SPD beschlossen. Und beim Mittelbereich liegt nun seit Mittwoch eine total abweichende Planung auf dem Tisch. Und was nun ?

  45. 45

    @ 41, 42, 43:
    Der Betroffenenrat Lehrter Straße hat die Gelegenheit bekommen zur Aufgabenstellung für den neuen städtebaulichen Wettbewerb – völlig unverständlich, warum Du ihn nicht erwähnst H.E. – eine Stellungnahme abzugeben (als pdf hier:
    http://www.lehrter-strasse-berlin.net/wp-content/uploads/2013/02/Stellungnahme-BRL_Aufgabenstellung_Groth.pdf)

    Der Text:
    1. Sie sprechen an mehreren Stellen von der Lehrter Straße als „gründerzeitliches Mischgebiet“. Das ist unserer Meinung nach faktisch falsch. Es handelt sich um ein Wohngebiet.
    2. Beim Klara-Franke-Spielplatz handelt es sich nicht um einen regulär pädagogisch betreuten Spielplatz. Die Spielplatzbetreuung ist lediglich ein arbeitsmarkt gefördertes Projekt der Kulturfabrik (auf S. 12)
    3. Sie schreiben, dass sie das zweigeschossige Gebäude der ehemaligen Bahnnutzung zur Disposition stellen und der Schornstein abgetragen werden soll. Wir sind der Meinung, dass diese beiden letzten Reste der Bahnanlagen (und ggf. Teile der Mauer) – wenn nur irgend möglich – erhalten bleiben sollten, damit die Geschichte des Gebietes wenigstens an den jetzt noch erhaltenen Teilen ablesbar bleibt. Es ist bestimmt eine interessante, wenn auch keine einfache Aufgabe mit diesen historischen Resten umzugehen. Sie können aber auch eine Attraktion werden (auf S. 14).
    4. Gut nutzbare Freiräume sollten nicht nur für die Bewohner, sondern für Alle geschaffen werden (auf S. 19). Zudem schreiben Sie (auf S. 28), dass es um die Schaffung eines attraktiven Wohnstandorts in der Innenstadt geht, auch damit Frei- und Landschaftsräume am Stadtrand erhalten bleiben. Das ist richtig, aber gute urbane Räume, die zum Wohnen attraktiv sind, brauchen gute Freiräume in nächster Nähe, sie dürfen nicht zu dicht bebaut werden.
    5. Nicht nur für die Brandwände zu den südlichen Nachbargrundstücken muss eine gute Lösung gefunden werden, sondern auch für die Brandwand zum nördlichen Nachbargrundstück (auf S. 29 und 31).
    6. Wir möchten kein Hotel am neuen Stadtplatz, denn in der Lehrter Straße sind schon genügend Hotelbetten angesiedelt, deren Gäste den Platz bestimmt beleben und gastronomische Einrichtungen besuchen werden, zumal noch eine Nutzung für die Justizgebäude gesucht werden wird und sich da möglicherweise auch noch eine Hotelnutzung anbietet. Vielleicht könnte da eher das angedachte Studentenwohnen am Stadtplatz angesiedelt werden (auf S. 30 und 33).
    7. Sie gehen von einer nachzuweisenden Bruttogeschossfläche von mindestens 78.000 m² aus. Das ist mehr als die geplante Festsetzung des B-Plans, die 75.000 m² war und gehen damit an die obere Grenze der ursprünglich vorgesehenen 70.000 bis 80.000 m². Weniger Dichte ist in unseren Augen mehr Qualität (auf S. 31).
    8. Zudem ist eine so hohe Ausnutzung der Fläche nur dann zu rechtfertigen, wenn nicht nur Mietwohnungen im mittleren und gehobenen Standard angeboten werden, sondern auch einfache Standards. Da Sie bereits 50% Eigentumswohnungen (hoher Standard) einplanen, halten wir es für gerechtfertigt, dass 17 bis 20% der Wohnungen einfachen Standard zu moderaten Mietpreisen aufweisen. Ein solcher Anteil muss auch ohne öffentliche Förderung möglich sein. Und das wichtigste: die verschiedenen Qualitäten müssen in jedem einzelnen Haus zu finden sein (auf S. 31/32).
    9. Bitte bedenken Sie bei Gebäuden mit Sockeln und Hochparterrewohnungen die Barrierefreiheit (auf S. 33).
    10. Den Gewerbehof stellen wir uns bodenständiger vor, als von Ihnen (auf S. 34) beschrieben. Wir schlagen vor, dass Sie versuchen die „Antiken Bauelemente“ möglichst direkt am jetzigen Standort in Ihre Planung zu integrieren. Hier könnte ein Stück der Mauer erhalten bleiben. Die originelle Anlage könnte als attraktiver Ort vermarktet werden.
    11. Wir begrüßen ausdrücklich, dass der Stadtplatz nicht zur verkehrlichen Erschließung dienen soll (auf S. 34). Einen Vorschlag zur Straßenbenennung der neuen Straßen hätten wir schon: Klara-Franke-Straße.
    12. Eine Hochgarage (auf S. 35) lehnen wir ab.
    13. Wir regen an zu bedenken, dass attraktive Fahrradabstellplätze geschaffen werden. Die Unterbringung in Mieterkellern ist – wie die Erfahrung zeigt – eine sehr ungünstige Option. Fahrradabstellplätze sollten überdacht sein, es könnten auch Fahrradboxen in Betracht gezogen werden. Auch sollte beachtet werden, dass immer mehr Menschen (gerade mit Kindern) Fahrradanhänger einsetzen und abstellen wollen (auf S. 35).
    14. Es sollte neben der Verbindung über den Stadtplatz nicht nur eine weitere Verbindung von der Lehrter Straße zum Döberitzer Grünzug geben, sondern mindestens zwei, besser drei (auf S. 35).
    15. Die privaten Grünflächen und diejenigen mit öffentlichem Geh- und Fahrradrecht sollten eine hohe Aufenthaltsqualität aufweisen (auf S. 36).
    16. Desweiteren empfehlen wir Vorgärten nicht mit hohen Zäunen abzugrenzen. Wenn die Mauer mit einem hohen Zaun ersetzt würde, wäre das Stadtbild erheblich gestört. Es sollte nicht der Eindruck einer „gated community“ entstehen. Hier wäre es besser möglichst viele verschiedene Vorschläge für die Einfriedung der Vorgärten einzusammeln und sich nicht von vorne herein auf einen Zaun fest zu legen.

  46. 46
    H. E. says:

    @ 43

    Ich möchte hiermit ausdrücklich feststellen, dass ich ein Durchwinken des Entwurfes von Carpaneto, Schöningh u. a. nicht befürworte, da ich ihn ebenfalls durchaus kritisch sehe.

    Und ich möchte zu bedenken geben, dass ein Investor mit sehr viel Erfahrung im Bau von Wohnungen und deren Vermarktung in der Regel einen städtebaulichen Enwurf, wie er nun auf dem Tisch ist, nicht zum Vergnügen anfertigen läßt. Z. B. ist dieser Entwurf im Gegensatz zum bisherigen m. E. extrem wirtschaftlich zu bauen und bei der vorgesehenen Verteilung der Nutzungen auch extrem gut zu vermarkten.

    Die vom Investor beschriebenen „Städtebauliche Situation und Anforderungen an das Workshopverfahren“ beinhalten übrigens genau das, was der vorgestellte Entwurf m. E. bereits enthält.

  47. 47

    @ 41, 42, 43, 44, 46:
    Der Betroffenenrat Lehrter Straße sieht durchaus einige Qualitäten in dem 2009 erarbeiteten städtebaulichen Entwurf von carpaneto schöningh und zwar hätte insbesondere dieser Entwurf die Möglichkeit der kleinteiligen Vergabe von Grundstücken an einzelne Baugruppen, Genossenschaften, Wohnungsbaugesellschaften, Gewerbetreibende usw. ermöglicht und damit eine kleinteiligere und interessantere Bebauung, als man sich jetzt aus einem Guss vorstellen kann.
    Das hat die CA Immo mit dem Verkauf im ganzen Stück vermasselt!
    Aber der Entwurf hat so viele Schwachpunkte, dass wir uns nicht für die Festgießung in Baurecht einsetzen. Alleine nur die völlig unsinnige Bebauung zur Bahn hin, abwechselnd 6 Geschosse, 2 Geschosse, so dass der Lärm an vielen Stellen ins Wohngebiet reinfällt. Eine durchgehende einheitliich hohe Bebauung an der Bahnseite halten wir für sehr sinnvoll.
    Außerdem ist bei den drei Gebäudereihen hintereinander kaum eine qualitätvolle Begrünung möglich.
    Außerdem kann nicht die Rede davon sein, dass an der Lehrter Straße ein „breiter Grünstreifen“ hätte entstehen sollen. Wir haben schon damals geunkt, dass es wohl ein Lacher ist, dass als einzige Forderung, von denen die damals von der AG Mittelbereich aufgestellt wurden, der Erhalt der Backsteinmacher aufgenommen wurde. Eine Ergänzung an der Straße in der Flucht der existierenden Wohnhäuser kann durchaus sinnvoll sein, Es kommt auf die Gestaltung an.
    Die Mauer wäre sowieso an vielen Stellen durchlöchert worden, und wieviel Qualität ein 6 oder vielleicht auch 10 Meter breiter Garten hinter der Mauer nicht nur für die Bewohner der zugehörigen Erdgeschosswohnung sondern auch für die ganze Lehrter Straße gehabt hätte, ist mehr als fraglich.
    Das wichtigste ist wirklich, dass in jedem einzelnen Haus auch günstige Wohnungen gebaut werden.
    Wir halten die Ausrichtung eines neuen Wettbewerbs für sinnvoll.
    Und der Betroffenenrat Lehrter Straße hat weiterhin darum gebeten, dass ein befreundeter Architekt – außerhalb der Wertung – am Wettbewerb teilnehmen darf, um die Ideen der Menschen vor Ort in die Planung einzubringen.
    Wir hatten auch beim vergangenen Wettbewerb von 2009 einen solchen Vorschlag gemacht, der Prof. Martin konnte dann leider doch nicht teilnehmen, weil der Zeitrahmen für seine Studenten nicht ausreichte.

  48. 48
    H. E. says:

    @ 45

    Dem Betroffenenrat Lehrter Straße liegt offenbar ein anderes Papier der Groth-Gruppe vor, da meines nur 13 und Eures über 35 Seiten hat.
    Aus meinem Papier geht nicht hervor, dass es sich bei dem beabsichtigten „Workshopverfahren“ mit sechs Architekturbüros um einen städtebaulichen Wettbewerb handeln soll, der ein völlig anderes Ergebnis haben könnte als das vom Investor bisher erarbeitete. Dieses Papier war ja auch die Grundlage der Präsentation im Ausschuss für Stadtentwicklung.

    Es könnte sich daher bei dem geplanten Verfahren – wie immer man es bezeichnen möchte – m. E. auch nur um eine Präzisierung des vorliegenden Entwurfes handeln. Dafür sprechen übrigens die in Eurer obigen Stellungnahme aufgeführten Vorschläge, die nicht einen komplett anderen städtebaulichen Entwurf verlangen, sondern mehr die Details betreffen. Wobei es mich wundert, dass Ihr nichts zu den beiden am Stadtplatz geplanten Hochhäusern sagt.

  49. 49

    @ 48
    Das stimmt! Das Papier, auf das sich unsere Stellungnahme bezieht, ist die Aufgabenstellung für den Wettbewerb, der vermutlich nächsten Montag beginnt. Wir konnten unsere Meinung dazu sagen, durften ihn aber nicht veröffentlichen, weil die Aufgabenstellung noch nicht mit dem Bezirk abgesprochen war.
    Das Papier, dass am 6.3. auf der Sitzung verteilt wurde, liegt uns nicht vor!
    Dass die Hochhäuser am Stadtplatz liegen und nicht hinten an der Bahntrasse haben wir nicht mitbekommen bei der Präsentation.
    Gegen ein Hotel am Stadtplatz haben wir uns allerdings ausdrücklich gewehrt – ganz egal wie hoch es werden sollte.
    Allerdings haben wir uns auch gewundert, dass schon eine so detaillierte Planung vorgestellt wurde, wo doch der Wettbewerb erst beginnt. Es wurde bisher aber ausdrücklich gesagt, dass das städtebauliche Workshopverfahren ergebnisoffen sei – warum sollte man denn sonst sechs verschiedene Büros dazu einladen.

  50. 50
    Thomas Koch says:

    Der Bezirk ist im Verfahren in einer starken Rolle und sollte dies mit dem Ziel, einen städtebaulichen Vertrag zu schließen, auch nutzen. Wichtig ist tatsächlich, wie vom Betroffenenrat gefordert, eine soziale Mischung zu erreichen. Aber auch bei den anderen städtebaulichen Fragen bin ich für eine selbstbewußte Interessenwahrung, nachdem die CA Immo alle Zusagen für eine kleinteilige Vermarktung nicht eingehalten hat.